BUND-Expertin gegenüber "neues deutschland": Fracking muss verboten werden
Archivmeldung vom 06.06.2013
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"Fracking wird weiterhin möglich - wenn auch schwer durchsetzbar - sein", schließt Ann-Kathrin Schneider, Expertin für internationalen Klimaschutz beim Bund für Umwelt und Naturschutz (BUND), aus dem Scheitern des Gesetzentwurfes zu einem Verbot der umstrittenen Fördermethode für Erdgas in Deutschland. "Der Widerstand der Bevölkerung und die Angst der örtlichen Behörden vor einer Verunreinigung der Böden und des Trinkwassers sind glücklicherweise noch zu groß", sagte sie der in Berlin erscheinenden Tageszeitung "neues deutschlaland" (Freitagausgabe).
"Und trotzdem: wir brauchen in Deutschland ein Verbot des Fracking. Nur so kann definitiv ausgeschlossen werden, dass diese begründeten Ängste außer Acht gelassen und Bohrungen trotz der zahlreichen Gefahren erlaubt werden." Das Ziel der Energiewende in Deutschland sei "nicht eine möglichst billige Energieversorgung, sondern eine, die sicher, sauber und zu leisten ist", sagte sie. "Dazu braucht es kein Fracking, denn die Bereitstellung von Strom aus Sonne und Wind wird immer günstiger."
Wissenschaftler des Club of Rome warnt vor steigenden Energiepreisen
Ugo Bardi, Autor der Club of Rome-Studie "Der geplünderte Planet", warnt vor steigenden Kosten für Energie durch knapper werdende Ressourcen. "Wir befinden uns in einem Teufelskreis", sagt er gegenüber der in Berlin erscheinenden Tageszeitung "neues deutschland" (Freitagausgabe). "Die Ausbeutung von Rohstoffen wird immer teurer, weil wir mehr Energie aufwenden müssen, um das gleiche Ergebnis zu erzielen." Der Physiker warnte in diesem Zusammenhang vor Technologien wie Fracking: "Fracking ist eine Finanzblase, da wird unglaublich viel Geld investiert, das nicht wieder reingeholt werden kann. Wenn Sie alle diese Kosten auf den Preis aufschlagen, kann sich das niemand leisten."
Quelle: neues deutschland (ots)