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Stuttgarter Linienbusse verheizen Heimat der Orang-Utans

Archivmeldung vom 05.07.2010

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 05.07.2010 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Bild: Greenpeace/Martin Storz
Bild: Greenpeace/Martin Storz

Gegen den Einsatz von Palmöl in Stuttgarter Linienbussen demonstrieren Greenpeace-Aktivisten heute anlässlich des internationalen Kongresses "Cities for Mobility" vor dem Rathaus der Stadt. Der Grund: In Indonesien werden für den wachsenden Bedarf an Palmöl riesige Flächen wertvoller Regenwälder gerodet. Dabei wird die Heimat von bedrohten Arten wie dem Orang-Utan vernichtet und gigantische Mengen CO2 werden freigesetzt.

Das Stuttgarter Pilotprojekt mit Palmöl-Diesel läuft seit zwei Jahren und könnte in Deutschland die Tür für ähnlich umweltschädliche Versuche öffnen. Deshalb informieren die Greenpeace-Aktivisten die Teilnehmer des Kongresses, der heute vom Suttgarter Oberbürgermeister, Dr. Wolfgang Schuster (CDU), eröffnet wird.

"Palmöl gehört nicht in den Tank! Wir können nicht akzeptieren, dass die Heimat des Orang-Utan in Stuttgarter Linienbussen verheizt wird", sagt Corinna Hölzel, Wald-Expertin von Greenpeace. Greenpeace fordert erneut den sofortigen Stopp des Stuttgarter Pilotprojektes mit Palmöl-Diesel. Nur so lassen sich Folgeprojekte in anderen Städten verhindern.

Auf Anfrage von Greenpeace hat sich der Stuttgarter Oberbürgermeister zum Urwald- und Klimaschutz bekannt. Auch aus seiner Sicht sei es der falsche Ansatz, lokale Umwelt- und Klimaziele durch Maßnahmen zu erreichen, die global kontraproduktiv seien. Das Roden der Regenwälder zur Kraftstoffgewinnung sei mit Ansprüchen, die Stuttgart an Nachhaltigkeit stellen, nicht in Einklang zu bringen, heißt es in einem Brief an Greenpeace. Dennoch soll das Pilotprojekt wie geplant ein weiteres Jahr fortgeführt werden, um Erkenntnisse zur Verträglichkeit von Palmöl in Motoren zu sammeln.

Palmöl im Tank ist ein europaweites Thema

Diese Erkenntnisse gibt es bereits in Helsinki. Dort fahren zu Testzwecken seit drei Jahren 300 Linienbusse mit Palmöl-Diesel des finnischen Konzerns Neste Oil. Damit liegen genügend technische Daten vor. "Das Interesse der Stadt Stuttgart an Klima- und Urwaldschutz ist vorgetäuscht. Wer Diesel aus Urwaldzerstörung einsetzt und Nachhaltigkeit predigt, ist komplett unglaubwürdig", erklärt Hölzel.

Der Palmöl-Diesel für das Stuttgarter Pilotprojekt stammt aus der Raffinerie des finnischen Mineralölkonzerns Neste Oil. Der Konzern expandiert und baut derzeit zwei weitere Großanlagen in Rotterdam und Singapur. Sind alle Anlagen in Betrieb, wird Neste Oil mit einem Bedarf von 2,5 Millionen Tonnen der weltweit größte Einzelabnehmer von Palmöl sein. Ein steigender Verbrauch von Palmöl führt dann zu weiteren Rodungen von Urwald.

In Indonesien wird in jeder Minute eine Urwaldfläche so groß wie fünf Fußballfelder für Plantagen zerstört. Besonders dramatisch für das globale Klima ist die Vernichtung der Torfwälder in Indonesien. Diese Wälder mit meterdicken Torfböden speichern große Mengen an Kohlenstoff. Wenn die Wälder gerodet sind, beschleunigt der zu CO2 zersetzte Kohlenstoff den Klimawandel.

Quelle: Greenpeace

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