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Wälder vom Klimawandel bedroht, mahnt internationale Expertenrunde

Archivmeldung vom 22.11.2014

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 22.11.2014 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Manuel Schmidt
Großflächiges Fichtensterben (Picea engelmanni) im Wolf Creek Pass in Colorado, USA
Quelle: Bildquelle:  (C) Craig Allen, USGS, Los Alamos, USA (idw)
Großflächiges Fichtensterben (Picea engelmanni) im Wolf Creek Pass in Colorado, USA Quelle: Bildquelle: (C) Craig Allen, USGS, Los Alamos, USA (idw)

Wälder bedecken etwa ein Drittel des Festlandes unserer Erde und erfüllen viele wichtige ökologische, ökonomische und soziale Aufgaben. In Europa waren Wälder in den 80er Jahren durch sauren Regen und Luftverunreinigung bedroht, diese Gefahr wurde durch verbesserte Luftreinhaltung abgewendet. Baum- und Waldsterben wurde in den letzten zehn Jahren nun erneut und diesmal weltweit beobachtet und hat die Wissenschaft alarmiert.

Untersuchungen zeigen, dass Baumsterben vor allem in Jahren mit besonders hohen Temperaturen auftritt und durch Trockenheit verstärkt wird. Unklar bleibt jedoch, wie genau Hitze und Trockenheit zum Absterben von Bäumen führen und wie groß das Risiko für großflächiges Waldsterben ist.

Um das Thema auf möglichst breiter Basis wissenschaftlich zu analysieren, trafen sich vom 20. bis 23. Oktober 2014 insgesamt 65 international führende Pflanzenphysiologen, Waldökologen und Modellierer aus sechs Kontinenten am Max-Planck-Institut für Biogeochemie in Jena. Ziel der Tagung war es, die dringlichsten wissenschaftlichen Fragestellungen gemeinschaftlich zu erarbeiten, die momentan wichtigsten Forschungsschwerpunkte festzulegen und die Richtung zu weisen für zukünftige Forschungsvorhaben.

Das Fehlen eines weltweiten Zustandsberichts der Wälder wurde von den Experten stark bemängelt. So ist es zum Beispiel nach wie vor sehr unsicher, welche globale Verbreitung das Absterben der Bäume hat und wie empfindlich bestimmte Waldregionen gegenüber Erwärmung sind. Um das Ausmaß dieser Bedrohung und somit die weitere Entwicklung des Baumsterbens abschätzen zu können, wurde der Ausbau eines weltweiten Netzwerkes zur Überwachung des Waldzustands, unter Nutzung international existierender Netzwerke, Versuchsflächen und Fernerkundung, als dringend notwendig erachtet.

“Die teilnehmenden Wissenschaftler sind sich einig, dass die daraus resultierenden globalen Daten nicht nur wichtig sind, um Regierungen, Entscheidungsträger und das Forstwesen zum Handeln zu bewegen.“ sagt Dr. Henrik Hartmann, Gruppenleiter am Jenaer Max-Planck-Institut und Organisator der Tagung. „Sie können auch dazu beitragen, gemeinsame Strategien zur Abschwächung der zugrundeliegenden Klimaveränderungen zu entwickeln.” Denn nur international konzertierte Maßnahmen können das Problem sinnvoll angehen, da Baumsterben und Klimawandel keine Ländergrenzen kennen.

Als weiteres Ergebnis der intensiven Diskussionsrunden verfassten die Wissenschaftler eine gemeinschaftliche Stellungnahme, welche an die Öffentlichkeit appelliert:

Gemeinschaftliche Stellungnahme

  • Wälder erfüllen eine Vielzahl wichtiger Funktionen, und sind deshalb gesellschaftlich äußerst bedeutsam. Sie stellen für viele Menschen die direkte Lebensgrundlage dar und verbessern die Lebensbedingungen aller Menschen weltweit.
  • Obwohl die zugrunde liegenden biologischen Mechanismen des Baumsterbens bisher nicht im Detailverstanden sind, sind sich die Ökologen einig, dass viele Wälder aufgrund der vorhergesagten weiteren Temperaturerwärmung und zusätzlicher Trockenheit von zunehmendem Baumsterben und sogar großflächigem Absterben bedroht sind.
  • Die Wissenschaftler weisen auf die weitreichenden sozialen, ökonomischen und ökologischen Risiken für die Gesellschaft hin, die in Folge von zunehmendem Baumsterben zu erwarten sind. Die Experten betonen, dass die Risiken durch eine Verminderung des Ausstoßes von Treibhausgasen verringert werden können.

Quelle: Max-Planck-Institut für Biogeochemie (idw)

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