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Artenschmuggel: Spürhunde erschnüffeln Bärenschädel, Elfenbein und Kaviar

Archivmeldung vom 20.10.2009

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 20.10.2009 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Bild: Andreas Eistert / WWF
Bild: Andreas Eistert / WWF

Der weltweite Artenhandel ist eine Milliarden-Euro-Industrie und - nach Waffen oder Drogen - das lukrativste Betätigungsfeld für Schmuggler. Längst ist dieser Geschäftsbereich damit zu einem ernsthaften Bedrohungsfaktor für das Überleben gefährdeter Tiere und Pflanzen geworden. Als Erfolg bewerten daher das Hauptzollamt des Frankfurter Flughafens und der WWF das erste Einsatzjahr der beiden Artenschutzspürhunde Amy und Uno auf dem größten deutschen Flughafen.

Die beiden vierbeinigen Ermittler erschnüffelten in den vergangenen Monaten u. a. mehrere Kilogramm Kaviar, Elfenbein-Figuren, Handtaschen aus Schlangenleder, Haifischflossen und sogar einen kompletten Bärenschädel. Das Konzept des Artenschutzspürhundes geht auf eine Initiative der Umweltschutzorganisationen WWF und TRAFFIC zurück. Während ihrer mehrmonatigen Ausbildung waren Amy und Uno auf 15 Geruchsbilder trainiert worden.

„Hunde haben im Vergleich zum Menschen einfach den besseren Riecher“, erklärt Volker Homes vom WWF die Idee. „Sie können selbst Objekte mit geringem Eigengeruch wahrnehmen und sind daher ideal für die schnelle Kontrolle von Gepäckstücken, Postsendungen oder ganzen Containern.“ Der WWF-Experte bezeichnete es als einen „Meilenstein“, dass die beiden Spürhunde seit 2008 auch am Frankfurter Flughafen, dem drittgrößten Flughafen Europas, eingesetzt werden. Vor allem Flüge aus für den Artenschmuggel besonders  „kritischen Regionen“ wie Südost-Asien, Lateinamerika oder Afrika erreichen Deutschland und Europa über das Drehkreuz Frankfurt.

„Besonders die Aufgriffe von mehreren Kilogramm Kaviar, einem Nashorn, Elfenbein und zahlreichen Teilen hoch bedrohter Meeresschildkröten sind erschreckende Funde“, sagt Volker Homes, Leiter des Artenschutz-Bereichs beim WWF. „Diese Funde allein machen den Einsatz der Hunde zu einem Erfolg.“ Der WWF nimmt die Ergebnisse des ersten Einsatzjahres zum Anlass ein europaweites Projekt zu starten. „Die EU ist weitgehend zu einem Binnenmarkt ohne innere Grenzen geworden. Deshalb brauchen wir ein effektives und konsequentes Vorgehen gegen den Artenschmuggel an den Einfallstoren in die EU in allen Mitgliedsstaaten“, sagt Volker Homes. Ziel des WWF-Projekts sei es an den größten europäischen Flug- und Seehäfen und in den bedeutenden Postverteilerzentren zukünftig Artenschutzspürhunde einzusetzen.

Quelle: WWF

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