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Warum der Zeitgeist gefährliche Krankheiten auslöst

Archivmeldung vom 18.07.2014

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 18.07.2014 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Doris Oppertshäuser
Bild: Ralph-Thomas Kühnle / pixelio.de
Bild: Ralph-Thomas Kühnle / pixelio.de

Tanorexie, das übertriebene Verlangen die Haut exzessiv zu bräunen, ist eine von 95 Krankheiten aus dem Lexikon der Modernen Krankheiten, eine weitere ist die körperdysmorphe Störung: durchschnittlich aussehende Menschen sind überzeugt, in Wahrheit total hässlich zu sein.

Viele dieser Krankheiten schafft der Zeitgeist, sagt die Psychologin und Psychoanalytikerin Ada Borkenhagen in der aktuellen Ausgabe des PM MAGAZINs: "Die Menschen suchen regelrecht nach einer seriösen Bezeichnung für ihre diffusen Beschwerden." So wurde aus dem ganz normalen Alterungsprozess des Mannes das "Aging-Male-Syndrom": Ab dem 40. Lebensjahr sinkt der Testosteronspiegel im Blut des Mannes, die Libido lässt nach, die Haare fallen aus und der Bauchspeck nimmt zu. Ein Grenzwert für Testosteron wurde festgelegt, ein Hormontest entwickelt und es gibt ein entsprechendes Gel auf dem Markt. Ähnlich verhält es sich mit ADHS, erst nach der Entwicklung von Ritalin stieg die Zahl der Diagnosen rasant an.

Moderne Krankheiten wie Bulimie oder Burnout entwickeln sich häufig aus einer Seelennot heraus, unlösbare Konflikte oder unterdrückte Sehnsüchte, über die der Mensch nicht reden kann oder will. Wenn das Leid der Seele zu groß wird, muss sie sich trotzdem Gehör verschaffen: Mit Ernährungsproblemen oder Erschöpfungserscheinungen findet man in unserer Gesellschaft Hilfe und Zuspruch. In anderen Zeiten würde sich die gleiche Seelennot in anderer Form zeigen, weiß Borkenhagen. So findet man beispielsweise in Gesellschaften, in denen die Menschen hungern, keine Magersüchtigen.

Doch diese modisch beeinflussten Krankheiten können eine fatale Eigendynamik entwickeln: Eine jahrelange Ess-Brech-Sucht führt dazu, dass die Magensäure die Zähne zersetzt und Mangelerscheinungen treten auf, weil dem Körper Nährstoffe fehlen. Burnout-Patienten entwickeln schwere Depressionen und denken an Suizid. Der Psychologe Elmar Brähler betont: "Betroffene benötigen einen guten Hausarzt, der ihre Beschwerden ernst nimmt."

Quelle: Gruner+Jahr, P.M. Magazin (ots)

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