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Lebensmittelverschwendung: Nur 3 von 9 Supermarkt-Ketten bekennen sich zu Halbierung

Archivmeldung vom 16.09.2019

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 16.09.2019 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Bild: Gabi Schoenemann / pixelio.de
Bild: Gabi Schoenemann / pixelio.de

Nur drei der neun größten Supermarkt-Ketten in Berlin und Brandenburg unterstützen öffentlich das Ziel der Bundesregierung, die Lebensmittelabfälle bis 2030 zu halbieren. Das hat eine Umfrage des rbb-Verbrauchermagazins "SUPER.MARKT" ergeben.

Demnach haben sich Metro, Real und Penny das Ziel gesetzt, ihren Lebensmittelmüll um 50 Prozent zu reduzieren. Lidl will bis 2025 30 Prozent des Abfalls vermeiden. Rewe, Edeka, Aldi, Kaufland und Netto nannten auf Anfrage des rbb keine konkreten Reduktionsziele. Auch discounter-check.com hat bereits über die Presseinfo von Aldi und Lidl berichtet.

Um Lebensmittelabfälle zu reduzieren, hat Frankreich Supermärkte gesetzlich dazu verpflichtet, mit Organisationen wie der Tafel zusammenzuarbeiten. Die Gründerin der Berliner Tafel, Sabine Werth, fordert auf rbb-Anfrage so ein Gesetz auch in Deutschland: "Es müsste eine ganz klare Gesetzgebung geben, dass gar keine Lebensmittel mehr weggeworfen werden sollten. Alles, was wir nicht brauchen, wegwerfen, das darf es nicht sein", sagte Werth dem rbb.

Eine Studie des Thünen-Instituts im Auftrag der Bundesregierung kommt zu dem Ergebnis, dass der Handel in Deutschland pro Jahr 200.000 Tonnen Lebensmittel an die Tafeln spendet - aber mit rund 490.000 Tonnen mehr als doppelt so viele Lebensmittel entsorgt. Bis zu 84 Prozent dieser Lebensmittelabfälle seien laut der Studie vermeidbar.

Die Bundesregierung hatte im Februar 2019 beschlossen, die Lebensmittelverschwendung bis 2030 zu halbieren - und setzt dabei zunächst auf Freiwilligkeit statt auf Zwang. In einem Nationalen Handelsforum sollen die Supermarkt-Ketten davon überzeugt werden, freiwillige Selbstverpflichtungen einzugehen. Doch nach rbb-Recherchen ist es fraglich, ob alle Handelsketten dazu bereit sind.

Kaufland teilte mit, bei der konkreten Ausgestaltung des Reduktionszieles bis 2030 gelte es, "mit Augenmaß vorzugehen und die Rahmenbedingungen für den Lebensmittelhandel in Deutschland angemessen zu berücksichtigen." REWE schrieb auf Anfrage: "Für den Erfolg entsprechender Maßnahmen ist in erster Linie die breite Akzeptanz der Kunden notwendig."

Weitere Informationen dazu im rbb-Verbrauchermagazin "SUPER.MARKT" am 16.09.2019, 20:15 Uhr im rbb-Fernsehen.

Quelle: Rundfunk Berlin-Brandenburg (rbb) (ots)

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