Direkt zum Inhalt Direkt zur Navigation
Sie sind hier: Startseite Nachrichten Ernährung Greenpeace-EinkaufsNetz findet illegale Spritzmittel in Supermarktware

Greenpeace-EinkaufsNetz findet illegale Spritzmittel in Supermarktware

Archivmeldung vom 24.11.2005

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 24.11.2005 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Jens Brehl

Deutsche Gemüsebauern spritzen Tomaten, Kopfsalat, Gurken und Karotten mit gesundheitsgefährdenden, nicht zugelassenen Pestiziden. Das zeigt die jüngste Untersuchung von 112 Gemüseproben aus deutschem Anbau, die das Greenpeace-EinkaufsNetz durchführte.

In 27 Proben fanden sich Pestizidwirkstoffe, die vom zuständigen Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL) gar nicht oder nicht für die betroffene Gemüseart zugelassen sind. Diese Spritzmittel können Krebs auslösen, die Fortpflanzung beeinträchtigen oder sind schädlich für das Hormon- oder Nervensystem. Gekauft wurde
die Ware im September bei führenden Supermarktketten in Berlin, Dresden, Dortmund, Frankfurt, Hamburg, Mannheim, München und Stuttgart. Die Proben wurden auf ca. 300 Pestizide untersucht.

"Das ist ein bitteres Zeugnis für Essen aus Deutschland", urteilt Greenpeace- Chemieexperte Manfred Krautter. "Die Bauern gefährden damit die Gesundheit der Verbraucher und schädigen die Umwelt." Sieben der insgesamt 35 nachgewiesenen Spritzmittel sind in Deutschland in der Landwirtschaft grundsätzlich verboten:
Diethofencarb, Endosulfan, Methomyl, Cypermethrin, Vinclozolin, Pyriproxyfen und Procymidon.

Einige weitere Wirkstoffe sind nur für andere Kulturpflanzen zugelassen. Allerdings können die Bundesländer ihre Anwendung in Ausnahmefällen genehmigen. Greenpeace konnte für sechs Proben, auf denen Hersteller und Anbauland genannt waren, überprüfen, ob solche
Genehmigungen vorlagen. Für vier dieser Proben lag keine Ausnahmegenehmigung der Länder vor. In diesen Fällen wurden eindeutig illegale Pestizide eingesetzt. Für die Proben ohne Herstellerangabe fordert Greenpeace die verkaufenden Supermarktketten und
Lebensmittel-Überwachungsbehörden auf, die nach EU-Recht vorgeschriebene Rückverfolgung zum Hersteller vorzunehmen und diesen offen zu legen.

Schon im Juli hatte Greenpeace in deutschen Johannisbeeren illegale Pestizide gefunden. Daraufhin kündigten die Landesbehörden und Staatsanwaltschaften Ermittlungen und verbesserte Überwachungen an. Der Deutsche Bauernverband kritisierte die Verstöße und der Industrieverband Agrar erklärte, nicht zugelassene Pestizide im Jahr 2006 vorübergehend zurück zu nehmen. "All die Ankündigungen und Empörungsrufe der Bauern- und Industrievertreter blieben bislang ohne Konsequenzen. Unser Test zeigt, dass der Einsatz illegaler Pestizide in Deutschland weit verbreitet ist. Die Gemüsebauern stehen den
Obstbauern beim Spritzen verbotener Mittel in nichts nach. Diesem Treiben muss der neue Landwirtschaftsminister Seehofer gemeinsam mit den Agrarministern der Länder rigoros ein Ende setzen", fordert Krautter.

Die Verbraucher sollten am besten Bioware kaufen, denn die ist in der Regel ganz frei von künstlichen Spritzmitteln. Auch der kostenlose Greenpeace-Ratgeber "Essen ohne Pestizide" gibt wichtige Tipps zum gesunden Einkauf.

Quelle: Pressemitteilung Greenpeace e.V.

Videos
Daniel Mantey Bild: Hertwelle432
"MANTEY halb 8" deckt auf - Wer steuert den öffentlich-rechtlichen Rundfunk?
Mantey halb 8 - Logo des Sendeformates
"MANTEY halb 8": Enthüllungen zu Medienverantwortung und Turcks Überraschungen bei und Energiewende-Renditen!
Termine
Newsletter
Wollen Sie unsere Nachrichten täglich kompakt und kostenlos per Mail? Dann tragen Sie sich hier ein:
Schreiben Sie bitte majuro in folgendes Feld um den Spam-Filter zu umgehen

Anzeige