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Vorsicht, frisch gespritzt: Pfirsiche und Nektarinen

Archivmeldung vom 13.09.2005

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 13.09.2005 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Jens Brehl

Annähernd alle Pfirsiche und Nektarinen aus dem Angebot der sechs größten deutschen Supermarktketten sind mit giftigen Spritzmitteln belastet.

In 31 von 32 untersuchten Proben von Früchten aus konventioneller Landwirtschaft hat das
Greenpeace-EinkaufsNetz Rückstände von Pestiziden gefunden. Viele der insgesamt 23 im Labor nachgewiesenen Pestizide sind Krebs erregend, hormonell wirksam, nervengiftig oder können die Fortpflanzung beeinträchtigen. Empfehlenswert ist nach den Untersuchungen des
Einkaufsnetzes nur Bio-Ware, die in der Regel vollkommen frei von Pestizidrückständen ist. Greenpeace fordert, dass der Lebensmittelhandel, das Verbraucherschutzministerium und die
Überwachungsbehörden der Bundesländer Verbraucher vor schädlichen Pestiziden schützen.

"Gesundheitlich besonders bedenklich sind die in den meisten Früchten enthaltenen Giftcocktails mit mehreren Pestiziden", sagt Greenpeace-Chemieexperte Manfred Krautter. "Supermärkte verkaufen täglich millionenfach Salat, Obst und Gemüse mit zu hohen
Spritzmittelrückständen. Die Lebensmittelkontrollen müssen endlich massiv eingreifen und die Handelsketten dafür garantieren, nur noch einwandfreie Ware zu verkaufen. Der Vorschlag von CDU/CSU, die Lebensmittelübewachung jetzt zu kürzen, ist grundverkehrt."

Greenpeace-Mitarbeiter hatten Ende August in ganz Deutschland 32 Kilogramm Steinobst gekauft (18 Proben Pfirsiche und 14 Proben Nektarinen). Sie stammen aus dem Angebot von Aldi, Edeka, Lidl, Metro (mit Real und Kaufhof), Rewe (mit Penny und Karstadt), Edeka/Spar,
Tengelmann (mit Kaisers und Plus). Ein Speziallabor hat die Früchte aus den Anbauländern Frankreich, Griechenland, Italien und Spanien untersucht.

Nur eine Probe war frei von Spritzmittelresten. In allen anderen wurden Rückstände gefunden. Sieben (22 Prozent) der 32 getesteten Fruchtproben bewertete das EinkaufsNetz wegen des zu hohen Pestizidgehalts oder der gefundenen Giftcocktails als mangelhaft und nicht empfehlenswert. Einen Giftcocktail von bis zu sieben verschiedenen Pestiziden enthielten 28 Proben (88 Prozent). In der Ware von Aldi Süd in München wurden die gesetzlichen Höchstmengen erreicht. In zwei Proben von Karstadt in München und Aldi Süd in Stuttgart wurden die Höchstmengen sogar überschritten.

Die Pestizidhöchstmengen für Lebensmittel wurden von EU und Verbraucherministerium in den letzten Jahren massiv angehoben. Eine vergleichende Bewertung der Pestizidbelastungen von Pfirsichen und Nektarinen hat das Greenpeace-EinkaufsNetz auch auf Basis der noch
Anfang 2003 geltenden (schärferen) Höchstmengen vorgenommen. Das Ergebnis: Die damals geltenden Höchstmengen wären 14 Mal überschritten worden, also in 44 Prozent der Fälle. "Die heutigen gesetzlichen Höchstmengen sind so entschärft, dass auch hohe Pestizidbelastungen zu einem politisch geschönten Ergebnis führen. So bekommen wir ganz legal immer mehr Pestizide auf den Teller", erklärt Krautter. Greenpeace stützt seine Testbewertungen daher nur noch eingeschränkt auf die gesetzlichen Höchstmengen und zieht
verlässlichere toxikologische Parameter heran.

Pressemitteilung Greenpeace e.V. vom 13.09.2005

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