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Pferdefleisch: Russlands Chefhygienearzt nennt Vorschlag deutscher Politiker das Fleisch an Arme zu verteilen „Genozid“

Archivmeldung vom 25.02.2013

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 25.02.2013 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Bild: s.media / pixelio.de
Bild: s.media / pixelio.de

Wie die staatliche russische Nachrichtenagentur RIA Novosti berichtet hat Russlands Chefhygienearzt und Leiter der Verbraucherschutzbehörde Rospotrebnadsor, Gennadi Onischtschenko, die Anregung deutscher Politiker, falsch deklarierte Lebensmittel mit Pferdefleisch an Arme zu verteilen, scharf kritisiert. Der oberste Verbraucherschützer von Russland sagte dazu am Sonntag: „Diese Idee entsetzt“. Sie bedeute „Genozid nach sozialen Merkmalen“, zitierten ihn russische Medien. Laut Onischtschenko müssen die Lebensmittel, in denen Zusätze von Pferdefleisch entdeckt wurden, entsorgt werden.

Der Nachrichtenblog "poltaia.org" schreibt zur Meldung von RIA Novosti weiter: "Am Samstag hatte der deutsche Entwicklungsminister Dirk Niebel (FDP) den Vorschlag von CDU-Politiker Hartwig Fischer, mit Pferdefleisch versetzte Tiefkühlprodukte an Arme zu verschenken, unterstützt.

„Die Sparsamkeit des Herrn Ministers steht über den Verbraucherschutzgesetzen“, kritisierte Onischtschenko. „Der Minister weiß wohl, dass das Pferdefleisch mit dem für den Menschen gefährlichen Phenylbutazon vergiftet ist, aber er verschweigt das.“ Dies beweise, dass die Bedenken, die Russland gegen die Qualität der EU-Nahrungsmittelaufsicht erhebt, begründet seien.

Russland hatte Anfang Februar den Import von gekühltem Fleisch aus Deutschland und den USA wegen Missachtung der Qualitätsanforderungen verboten. In dieser Woche drohte Onischtschenko einen totalen Fleisch-Importstopp aus der EU an.

Hier ein Auszug aus Wikipedia über Phenylbutazon:

Phenylbutazon ist in verschiedenen Darreichungsformen zur oralen, intramuskulären oder intravenösen Verabreichung im Handel, auch als Salbe oder perkutane Lösung. Der Wirkstoff wird in Klein- und Großtierpraxen häufig eingesetzt. In der Europäischen Union ist allerdings die Verwendung von Phenylbutazon bei lebensmittelliefernden Tieren verboten. Bei Pferden wird Phenylbutazon sehr häufig therapeutisch eingesetzt. Allerdings wird Phenylbutazon im Pferdesport auch als Dopingmittel missbraucht.Phenylbutazon ist diesbezüglich Spitzenreiter der Statistik. Nachdem der Einsatz des Mittels im internationalen Pferdesport in den 1990er Jahren verboten wurde, wurde dieses Verbot im Rahmen der FEI-Generalversammlung 2009 gekippt und als neuer Grenzwert die Menge von 8 Mikrogramm je Milliliter Plasma eingeführt. Damit liegt der neue Grenzwert rund dreimal so hoch wie vor dem Verbot der Substanz. Aufgrund massiver Proteste, insbesondere aus Europa, wurde die Einführung des neuen Reglements zunächst auf April 2010, später dann bis zur nächsten Generalversammlung der FEI im November 2010 verschoben. Bis zu diesem Zeitpunkt soll die Liste der erlaubten/unerlaubten Medikationen nochmals überprüft werden. Auf der von der FEI für 2013 herausgegebenen Liste wird Phenylbutazon nach wie vor lediglich als controlled substance und nicht als banned substance geführt.

Phenylbutazon hat im Körper eine sehr lange Verweildauer. Wirksame Konzentrationen werden in den Gelenken noch bis zu drei Wochen nach Beendigung der Einnahme gefunden. Der Wirkstoff hat so einerseits zwar sehr starke entzündungshemmende Effekte, andererseits aber auch sehr schwere Nebenwirkungen. Es sollte daher nur wenige Tage eingenommen werden.

An Nebenwirkungen werden unter anderem beobachtet: Magen-Darm-Störungen (Ulkusgefahr), Knochenmarksschäden (Agranulozytose), Natriumretention (Ödeme), vermehrte Harnsäure-Ausscheidung und dadurch Gefahr der Konkrementbildung.

Phenylbutazon kam zunächst in weiter gefassten Anwendungsbereichen in den Markt. Nach dem Bekanntwerden schwerer Nebenwirkungen (gastrointestinale Schädigungen, Störungen der Blutbildung), zum Teil mit Todesfolge, wurden 1984 die Indikationen eingeschränkt und weitere Maßnahmen auferlegt, um die Anwendung von Phenylbutazon nur auf das absolut notwendige Maß zu beschränken. Weiterhin wurde Fixkombinationen von Phenylbutazon mit Corticosteroiden für die intramuskuläre Injektion bei starken Rückenschmerzen (Beispiel Tomanol B: Phenylbutazon, Ramifenazon, Prednisolon, Vitamin B12, Cinchocain) in Deutschland 1985 die Zulassung entzogen, da auch bei kurzzeitiger Anwendung unvertretbar häufig Blutungen im Magendarmtrakt, Magenschleimhautgeschwüre und Magendurchbrüche auftraten. Darüber hinaus untersagte das Regierungspräsidium Tübingen einem Pharmaunternehmen, die Anwendung einer selbstherzustellenden „Mischspritze“ von Phenylbutazon und Vitamin B12 mit Dexamethason zu bewerben. Die gebrauchsfertige Mischung von Phenylbutazon mit einem Corticoid zur Injektion ist auch als „Tübinger Bombe“ bekannt.

Quelle: politai.org

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