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WDR-Stichprobe: Über ein Drittel der Lebensmittel mit giftigem Pestizid 'Ethylenoxid' belastet

Archivmeldung vom 27.10.2022

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 27.10.2022 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Sanjo Babić
Agrolandwirtschaft hantiert mit hochgiftigen Mitteln, von denen viele nur per Ausnahmegenehmigung durchgewunken wurden (Symbolbild)
Agrolandwirtschaft hantiert mit hochgiftigen Mitteln, von denen viele nur per Ausnahmegenehmigung durchgewunken wurden (Symbolbild)

Bild: Eigenes Werk /OTT

In den letzten zwei Jahren gab es immer wieder Rückrufe, weil Lebensmittel mit dem karzinogenen Pestizid 'Ethylenoxid' belastet waren. Zuletzt wurde der Stoff Ende September im Eis von Häagen Dazs gefunden. Das Produkt wurde daraufhin zurückgerufen. „Ethylenoxid“ ist ein Gas, das zur Entkeimung eingesetzt wird und schon seit vielen Jahrzehnten in der EU verboten ist.

Die Reporter der Wirtschafts- und Verbraucherredaktion 'Markt' wollten wissen, wie groß eigentlich das Problem ist und haben eine Zufallsstichprobe gemacht. Ergebnis: Über ein Drittel der Lebensmittelproben (4 von 10 Produkte) sind mit dem Ethylenoxid-Abbauprodukt 2-Chlorethanol belastet. Konkret wurden in folgenden Produkten Rückstände gefunden: Seitenbacher Fitness Riegel, Kiri mit Sahne, Lambertz Nuss-Honig-Saftprinten und Grisotti Sesam von Aldi Süd.

Anlässlich der Ergebnisse haben alle betroffenen Unternehmen eigene Untersuchungen angekündigt. Einige der betroffenen Hersteller und Händler haben aber auch sofort reagiert. Seitenbacher hat die betroffene Charge direkt vom Markt genommen. Aldi Süd hat vorsorglich über die betroffene Charge hinaus auch andere Chargen aus dem Verkauf gezogen. Der Kiri-Hersteller BelBrands schreibt uns dazu, sie hätten eigene Analysen in 2021 und 2022 durchgeführt und keine Anhaltspunkte dafür gefunden. Lambertz, der Hersteller der Nuss-Honig-Saft-Printen, hat nach der Konfrontation eigene Untersuchungen gemacht und sagt: Sowohl im Produkt als auch in den Rohstoffen befände man sich unterhalb der Nachweisgrenze.

Die zuständigen Ämter wurden informiert und sind in einigen Fällen auch schon aktiv geworden. Sie haben die Unternehmen dazu aufgefordert, alle Zutaten vollständig auf Rückstände zu untersuchen. Weitere Maßnahmen werden seitens der Ämter geprüft. Lebensmittelschützer sind alarmiert und fordern eine volle Transparenz der Lieferketten. Branchenkenner bezeichnen es als die größte Krise der Lebensmittelindustrie, die es je gab.

Quelle: WDR Westdeutscher Rundfunk (ots)

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