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Zankapfel Schulobst: Im reichen Deutschland geht nicht, was in 18 EU-Staaten gut funktioniert

Archivmeldung vom 22.03.2010

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 22.03.2010 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Manuel Schmidt
Bild: Walter Dannehl / aboutpixel.de
Bild: Walter Dannehl / aboutpixel.de

Seit November 2008 unterstützt die EU mit 80 Millionen Euro die kostenlose Abgabe von Obst und Gemüse an Schulkinder. So soll eine Verbesserung der Ernährungsgewohnheiten erreicht werden, denn viele Kinder sind zu dick. Bedingung der EU: Die Staaten müssen die gleiche Summe drauflegen, die sie erhalten.

In 18 EU-Ländern von Portugal bis Polen gilt das Programm als Erfolg, fünf weitere Staaten arbeiten an der Umsetzung. Deutschland macht eine schlechte Figur: Zu teuer und zu viel Aufwand, sagen die meisten deutschen Bundesländer, die hierzulande für die Schulen zuständig sind.

Nordrhein-Westfalen startet das Programm gerade. Nur im kleinen Saarland läuft es schon seit dem Herbst - "sehr erfolgreich", wie Umweltministerin Simone Peter (Grüne) laut "Apotheken Umschau" verlauten lässt. Der sächsische Umweltminister Frank Kupfer (CDU) sagt, warum Sachsen nicht mitzieht: "Bürokratischer Aufwand und Nutzen stehen in keinem Verhältnis." So ähnlich klingt es auch anderen Bundesländern. Für Brandenburg ist der logistische Aufwand zu hoch, den Bremern erscheint die Teilnahme "unwirtschaftlich". Ulbricht Fegeler, Sprecher des Berufsverbandes der Kinder- und Jugendärzte hat dafür wenig Verständnis. Die Folge sei ein "Verdrängen und Vergessen eines großen Teils unserer Kinder, die in schwierige familiäre Bedingungen geboren wurden", kommentiert er die Zurückhaltung. Gesunde Ernährung sei besonders in sozial schwachen Familien ein Problem.

Quelle: Wort und Bild  Apotheken Rundschau

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