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Äpfel: Überproduktion und Preisdruck in Europa

Archivmeldung vom 24.10.2014

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 24.10.2014 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Manuel Schmidt
Apfelernte 2014 im Val di Non, Norditalien
Quelle: (Foto: Thomas Lindemann, Thünen-Institut) (idw)
Apfelernte 2014 im Val di Non, Norditalien Quelle: (Foto: Thomas Lindemann, Thünen-Institut) (idw)

In Europa ist derzeit ein massiver Preisverfall für Äpfel zu beobachten. Agarökonomen des internationalen Netzwerks agri benchmark Horticulture haben die Situation auf ihrer zweiten Konferenz vom 22. bis 26. September 2014 in Norditalien eingehend diskutiert.

Tomatenernte für die Verarbeitungsindustrie in Norditalien 2014
Quelle: (Foto: Walter Dirksmeyer, Thünen-Institut) (idw)
Tomatenernte für die Verarbeitungsindustrie in Norditalien 2014 Quelle: (Foto: Walter Dirksmeyer, Thünen-Institut) (idw)

Während Apfelerzeuger in den letzten Jahren normalerweise Kilopreise zwischen 35 und 45 Cent erzielen konnten, erhielten sie nach Berichten von Teilnehmern am Großmarkt in Verona Mitte September für die Sorte Gala nur 13 Cent und für Golden Delicious nur 28 Cent pro Kilo. Noch im Vorjahr konnte eine Erzeugerorganisation in Norditalien die Ernte mit durchschnittlich 42 Cent je Kilo vergüten. Teilnehmer aus Deutschland berichteten ebenfalls von dramatisch sinkenden Erzeugerpreisen für Äpfel, wenn auch auf leicht höherem Niveau. Ursache für den Preisverfall ist vor allem eine stark gestiegene Produktion in Europa, die von 11 Mio. Tonnen auf aktuell rund 12 Mio. Tonnen wuchs. Zusätzlich verschärft sich die Situation durch den Importstopp von Russland, der insbesondere Erzeuger in Polen direkt trifft. Normalerweise exportiert Polen rund 700.000 Tonnen Äpfel jährlich nach Russland, für die nun neue Märkte gesucht werden.

Das Ziel der diesjährigen Konferenz des noch jungen Netzwerkes war es, Produktionssysteme, -verfahren und -kosten für die Erzeugung von Äpfeln, Tomaten und Weintrauben für die Weinherstellung zu vergleichen und Einflussfaktoren für Änderungen im Zeitverlauf zu identifizieren. Die Grundlage für die Analyse bilden Betriebsmodelle typischer Wein-, Obst- und Gemüsebaubetriebe, die für die wichtigsten Produktionsregionen in den teilnehmenden Ländern typisch sind.

Das Thünen-Institut für Betriebswirtschaft hat die zweite agri benchmark Horticulture Konferenz gemeinsam mit zwei italienischen Kooperationspartnern organisiert. Die erste Hälfte der Konferenz fand an der Fondazione Edmund Mach in San Michele all’Adige statt, die zweite in der Region Emilia-Romagna in Kooperation mit dem Centro Ricerche Produzioni Vegetali (CRPV) aus Cesena. Da in diesem Jahr die Analyse der Tomatenproduktion neu in die Aktivitäten des agri benchmark Horticulture Netzwerks aufgenommen wurde, konnten neue Produktexperten als Partner aus Tunesien und Algerien auf der Konferenz begrüßt werden.

Der erst kürzlich erschienene erste agri benchmark Horticulture Report fasst wesentliche Ergebnisse der Analysen des Netzwerks zusammen. Er kann über die agri benchmark Website bestellt werden (siehe unten). Zukünftig sollen die Aktivitäten des agri benchmark Horticulture Netzwerks um weitere Obst- und Gemüsekulturen erweitert werden. Ferner wird angestrebt, alle für die Produktion und den Handel der berücksichtigten Kulturen wichtigen Länder in das Netzwerk aufzunehmen.

Quelle: Johann Heinrich von Thünen-Institut, Bundesforschungsinstitut für Ländliche Räume, Wald und Fischerei (idw)

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