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Versteckte Antibiotika: Jeder Deutsche verzehrt 219 Tagesdosen Antibiotika

Archivmeldung vom 19.12.2019

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 19.12.2019 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Bild: "obs/Blitzrechner/blitzrechner.de"
Bild: "obs/Blitzrechner/blitzrechner.de"

Ein neu entwickelter Online-Rechner zeigt die Auswirkungen des eigenen Ernährungsverhaltens auf: Insbesondere versteckte Antibiotika, die über den Verzehr von Fleisch verbraucht werden, werden berechnet. Das Ergebnis überrascht.

Wie viele Antibiotika verbraucht der eigene Konsum?

Der Fleisch-Rechner der Plattform blitzrechner.de ermittelt den aktuellen Fleischkonsum und errechnet zudem, wie viele Antibiotika und Ressourcen durch diesen Konsum verbraucht werden. Die Zahl ist erschreckend. Doch zum Glück erfährt der Nutzer im gleichen Schritt, wie viele Antibiotika und Ressourcen sich einsparen lassen, wenn - zumindest ein Teil des Fleisches - durch eine alternative Proteinquelle ersetzt werden würde. Und diese Zahl ist ebenso erstaunlich.

Wer Fleisch isst, sorgt in 10 Jahren durchschnittlich für den Einsatz von 219 Antibiotika-Dosen

Eines der größten Probleme der intensiven Tierzucht ist der hohe Einsatz von Antibiotika. Da Tiere in Massenhaltung schnell krank werden, müssen sie besonders häufig behandelt werden. Und: Wenn ein Tier krank wird, wird aufgrund der Ansteckungsgefahr meist gleich die ganze Herde vorbeugend behandelt.

"Den meisten Menschen ist nicht klar, auf welche Mengen sich das im Laufe der Zeit summiert.", sagt Tim Lilling, Projektleiter bei blitzrechner.de. "Im Schnitt bekommt jeder Deutsche innerhalb von 10 Jahren 47 Tagesdosen Antibiotika verschrieben. Die von ihm in dieser Zeit verzehrten Tiere im Durchschnitt aber 219 Tagesdosen.", so Lilling weiter. Den individuellen Verbrauch kann jeder Verbraucher mit dem Fleischrechner selbst ausrechnen. Dabei sieht er auch gleich, wie sich eine Einschränkung des eigenen Fleischkonsums auf den Einsatz von Antibiotika auswirken würde.

Hintergrund: Weshalb sind Antibiotika in der Tierhaltung so problematisch?

Dass man Antibiotika nicht ständig und immer nehmen sollte, ist landläufig bekannt. Allerdings wissen die wenigsten Menschen, weshalb: Antibiotika sind hochwirksam gegen Bakterien und deshalb auch so wichtig für uns. Werden sie zu häufig eingesetzt, zu niedrig dosiert oder zu kurz eingenommen, können Krankheitserreger Resistenzen gegen die Antibiotika entwickeln - das jeweilige Antibiotikum ist damit wirkungslos.

Damit dies nicht geschieht, werden uns immer seltener Antibiotika verschrieben. Sie sollen nur dann zum Einsatz kommen, wenn es nicht anders geht. Außerdem werden wir regelmäßig daran erinnert, durch geeignete Hygienemaßnahmen wie Händewaschen dafür zu sorgen, dass sich Erreger nicht so schnell ausbreiten können. Was allerdings gern vergessen wird: Menschen nehmen Antibiotika nicht nur. Sie sorgen durch ihren Konsum auch aktiv dafür, dass Antibiotika verbraucht werden. Und zwar deutlich mehr als sie selbst einnehmen.

Zum Rechner: https://www.blitzrechner.de/fleisch/

Quelle: Blitzrechner (ots)

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