Lebensmittelverband begrüßt Absage an Fleischabgabe
Vertreter der deutschen Ernährungs- und Fleischwirtschaft begrüßen den personellen Wechsel an der Spitze des Bundeslandwirtschaftsministeriums und die Ankündigung des designierten Minister Alois Rainer (CSU), dass es keine Steuererhöhungen auf Fleisch geben werde.
"Dieses Ministerium braucht dringend Fachwissen an der Spitze, und das
kommt mit Alois Rainer, Silvia Breher und Martina Engelhardt-Kopf
endlich ins Haus", sagte Christoph Minhoff, Hauptgeschäftsführer des
Lebensmittelverbands Deutschland, der "Bild" (Donnerstagausgabe). "Ich
gehe davon aus, dass dann wieder mehr gemeinsames Gestalten statt
Konfrontation möglich ist."
Auch der Präsident des Deutschen
Fleischer-Verbands, Herbert Dohrmann, sieht die Neubesetzung positiv.
"Natürlich freuen wir uns, dass wir jetzt einen Ansprechpartner haben,
der unser Handwerk und die Arbeit kennt und wertschätzt, vor allem auch
die so wichtigen kleineren, regionalen Strukturen." Man hoffe auf eine
ideologiefreie, verlässliche Zusammenarbeit bei Themen wie Tierhaltung,
Ernährung und Lebensmittelproduktion, sagte Dohrmann.
Das
"Kompetenznetzwerk Nutztierhaltung", häufig auch nach ihrem
Vorsitzenden, Ex-Landwirtschaftsminister Jochen Borchert (CDU),
"Borchert-Kommission" genannt, hatte sich 2020 in einem Gutachten für
eine "Tierwohlabgabe" von 40 Cent je Kilo Fleisch und Wurst
ausgesprochen, sodass damit der tierfreundliche Umbau und Betrieb von
Ställen ausreichend finanziert werden könne. Bei einem
durchschnittlichen Jahresverbrauch von 61,1 Kilo pro Person in
Deutschland im Jahr 2018 wären dies jährlich Mehrkosten in Höhe von
24,44 Euro pro Person. Bauernverbände plädierten später für einen
höheren Betrag, um die Inflation auszugleichen.
Die
Expertenkommission war 2019 von der damaligen Landwirtschaftsministerin
Julia Klöckner (CDU) eingesetzt worden. Dem Gremium gehörten Vertreter
der konventionellen und ökologischen Landwirtschaft, Umweltverbände,
Verbraucherschützer und Wissenschaftler an.
Quelle: dts Nachrichtenagentur