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Milchkonzern Campina gibt Verbrauchertäuschung zu

Archivmeldung vom 18.01.2007

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 18.01.2007 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Der Milchkonzern Campina darf ab heute eine seiner Buttermarken nicht mehr "Weidebutter Mark Brandenburg" nennen, nachdem Greenpeace dem Unternehmen Verbrauchertäuschung nachgewiesen hat. Campina wirbt für "Weidebutter Mark Brandenburg" mit Kühen, die auf Sommerweiden grasen.

Doch das ist nicht der Fall: Nach Greenpeace-Recherchen haben viele Milchkühe von Campina in Deutschland keinen Auslauf, sondern werden ganzjährig in Ställen gehalten. Daher hatte Greenpeace zusammen mit der Verbraucherzentrale Hamburg am 3. Januar 2007 dem Molkereikonzern rechtliche Schritte angedroht, falls Campina nicht die irreführende Werbung auf ihren Produkten unterlässt.

"Campina hat jahrelang die Verbraucher getäuscht", sagt Agrarexperte Martin Hofstetter von Greenpeace. "Mit artgerechter Haltung und Fütterung der Tiere hat die Weidebutter nichts zu tun. Wie bei seinem Landliebe-Milchsortiment, das mit Hilfe von Gen-Pflanzen hergestellt wird, versuchte der Konzern auch bei der Weidebutter, sein Image gewinnbringend aufzupolieren."

Die Butter von Campina war Greenpeace bereits im vergangenen Jahr bei einem Test aufgefallen, in dem die Zusammensetzung des Milchfetts verschiedener Milchprodukte untersucht worden war. Ausgerechnet die angebliche Weidebutter von Campina hatte extrem niedrige Werte an bestimmten gesunden Fettsäuren (Omega 3-Fett). Normalerweise sind diese Fettsäuren aber besonders hoch, wenn Kühe weiden und Grünfutter fressen.

Durch Laboranalysen kann ermittelt werden, wie Milchkühe gefüttert worden sind. Das Ergebnis für die "Weidebutter Mark Brandenburg": Die Tiere erhalten Kraftfutter und Mais, aber nur wenig Grünfutter. Geliefert wird die Milch für Campinas Buttererzeugung von Deutschlands größtem Milchviehbetrieb bei Prenzlau mit über 2500 Kühen. Die Tiere stehen dort das ganze Jahr über in Ställen. Auf anderen Campina-Betrieben in Ostdeutschland wird außerdem seit mehreren Jahren gentechnisch veränderter Mais angebaut und Gen-Soja verfüttert.

"Im Sommer 2006 hat Campina erklärt, in Zukunft stärker Verantwortung für eine nachhaltige Produktion zu übernehmen, die Weidehaltung von Kühen zu fördern und bei der Erzeugung von Campina- und Landliebemilch bessere Futtermittel einzusetzten. Doch bisher scheint davon noch nicht viel umgesetzt worden zu sein", sagt Martin Hofstetter.

Innerhalb weniger Wochen hat Greenpeace den zweiten Erfolg gegen einen Molkereigiganten erzielt, der Gen-Pflanzen in der Milchvieh-Fütterung einsetzt: Kurz vor Weihnachten war die Molkerei Müller juristisch daran gescheitert, Greenpeace den Begriff Gen-Milch zu verbieten. Greenpeace setzt sich für eine nachhaltige Milcherzeugung ohne gentechnisch veränderte Futterpflanzen ein. In ökologischen Milchbetrieben grasen die Kühe noch auf der Weide und erhalten kein Gen-Futter.

Quelle: Pressemitteilung Greenpeace e.V.

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