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Umfrage: Jeder zweite Deutsche begrüßt "Veggie Day"-Pläne der Grünen

Archivmeldung vom 12.08.2013

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 12.08.2013 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Manuel Schmidt
Bild: Rainer Sturm / pixelio.de
Bild: Rainer Sturm / pixelio.de

Jeder zweite Bundesbürger begrüßt den von den Grünen vorgeschlagenen "Veggie Day". Laut einer Umfrage von TNS Emnid im Auftrag des Nachrichtenmagazins "Focus" befürworten 53 Prozent der Befragten den Vorschlag, einmal pro Woche nur vegetarische Gerichte in öffentlichen Kantinen anzubieten. 44 Prozent lehnen ihn ab.

Vor allem die Grünen-Wähler sind dafür: 77 Prozent finden die Idee gut. Bei den Unions-Anhängern sind es 45 Prozent. Die FDP-Wähler haben wenig für den "Veggie Day" übrig: 87 Prozent lehnen ihn ab. TNS Emnid befragte am 7. und 8. August 1.003 repräsentativ ausgewählte Bundesbürger.

Trittin hält "Veggie Day" für unverzichtbar

Der Spitzenkandidat der Grünen, Jürgen Trittin, hat die umstrittene Forderung seiner Partei nach einem vegetarischen Tag in Kantinen verteidigt. Ohne die Grünen würde "niemand über die klimaschädliche, unsoziale, gesundheitsgefährdende und teure Fleischproduktion reden", sagte Trittin der "Welt am Sonntag". "Es schärft das Bewusstsein und erweitert die Speisekarte, wenn wir in öffentlichen Kantinen einen Tag haben, an dem man sich fleischlos ernähren kann." Politische Parteien hätten "geradezu die Pflicht, die Bürger auch auf diese Weise für solche Themen zu sensibilisieren", betonte der Fraktionsvorsitzende. "Anders sind Missstände in der Gesellschaft nicht zu beheben."

Der "Veggie Day" sei ein Hinweis, dass es dringend notwendig sei, das Tierarzneigesetz zu ändern. "Nur so können wir den Drogenhandel im Stall unterbinden", sagte Trittin wörtlich. Es gebe Tierärzte, die ihr Einkommen damit generierten, dass sie möglichst viele Antibiotika verschrieben. Ein "Veggie Day" trage dazu bei, gegen solche Fehlentwicklungen zu mobilisieren. Auf einem Planeten mit sieben Milliarden Menschen "betrifft mein Essverhalten nicht nur mich selbst, sondern unter anderem auch das Klima", fügte Trittin hinzu. "Wir wollen Nachdenklichkeit für diese Verantwortung auslösen." Zuvor hatte sich SPD-Kanzlerkandidat Peer Steinbrück gegen einen "Veggie Day" gewandt.

Seehofer übt scharfe Kritik an Veggie-Day-Vorschlag der Grünen

CSU-Chef Horst Seehofer übt scharfe Kritik am Vorschlag der Grünen, einen vegetarischen Pflichttag in Kantinen und Mensen einzuführen. Seehofer sagte "Bild am Sonntag": "Aus den privaten Lebensgewohnheiten hat sich eine Partei herauszuhalten. Die Grünen schreiben einem das Tempo auf der Autobahn vor, dass man in Japan Autos kaufen soll, was man essen soll - das ist spießige Bevormundung. So etwas regt mich auf!"

Er selbst esse zwar nicht unbedingt jeden Tag Fleisch. Aber einen Extra-Veggie-Tag könne er sich nicht vorstellen, so Seehofer. Das Lieblingsgericht des Ministerpräsidenten "ist mit Abstand der bayerische Schweinsbraten mit Knödeln".

Grünen-Politiker Palmer gegen "Veggie Day"

Tübingens Oberbürgermeister Boris Palmer (Grüne) will öffentliche Kantinen nicht zwingen, einmal pro Woche nur vegetarische Gerichte anzubieten. Tierschutz- und Vegetarier-Organisationen hätten ihn schon oft aufgefordert, seinen Einfluss etwa auf die Schulspeisung geltend zu machen, so Palmer im "Spiegel"-Interview. "Ich sage: sehr gern, wenn die Schulen das wollen. Aber ich werde das nicht verordnen."

Auch die von einigen Parteifreunden erhobenen Forderungen, die erste Klasse im Regionalverkehr abzuschaffen oder die Zoohaltung von Affen zu verbieten, lehne er ab. Gleichwohl wehrte sich Palmer gegen den Vorwurf, die Grünen seien eine Verbotspartei. "Es ist kein typisch grünes, sondern ein typisch deutsches Zeitgeist-Phänomen, alles regeln zu wollen." So werde er als Oberbürgermeister "überschüttet mit Verboten, an denen die Grünen vollkommen unschuldig sind".

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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