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Dioxingehalt bei Futtermittelskandal liegt bis zu 78 Mal über Grenzwert

Archivmeldung vom 07.01.2011

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 07.01.2011 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Bild: Michael Bührke / pixelio.de
Bild: Michael Bührke / pixelio.de

Die Dioxinbelastung im aktuellen Futtermittelskandal liegt bis zu 78 Mal über dem erlaubten Grenzwert. Das teilte das schleswig-holsteinische Landwirtschaftsministerium in Kiel am Freitag mit. Die Grenzwerte wurden damit deutlich stärker überschritten als bisher bekannt.

30 sichergestellte Rückstellproben des in den Skandal verwickelte Futtermittelherstellers aus Schleswig-Holstein wurden untersucht. Bei den ersten 20 untersuchten Proben wiesen bereits neun zu hohe Werte auf. Zehn Proben besaßen Werte von 0,66 bis 58,17 Nanogramm und der zulässige Grenzwert von 0,75 Nanogramm wurde in weiteren neun Fällen überstiegen. Schon im März 2010 wurden laut dem Kieler Agrarministerium Proben des Futtermittellieferanten positiv auf zu viel Dioxin getestet. "Die Indizien sprechen hier im Moment eher für ein hohes Maß an krimineller Energie", sagte der Sprecher des Bundesagrarministerium, Holger Eichele. Verbraucherschutzministerin Ilse Aigner (CSU) bat die Vorsitzenden der Verbraucher- und der Agrarministerkonferenzen der Länder, für Mitte Januar eine Sonderkonferenz in Berlin einzuberufen.

Lebensmittelkontrolleure finden keinen Nachwuchs

Der Bundesverband der Lebensmittelkontrolleure (BVLK) sieht große Probleme bei der Suche nach zusätzlichen Prüfern für Lebensmittel und Tierfutter. Zwar haben einige Bundesländer infolge des Dioxin-Skandals um verseuchtes Tierfutter bereits angekündigt, zusätzliches Personal einstellen zu wollen. "Die Behörden werden dafür aber nicht die notwendigen Leute finden", prognostiziert der BVLK-Bundesvorsitzende Martin Müller im Gespräch mit der Tageszeitung "Die Welt" (Samstag). Dem Experten zufolge fehlen die Anreize, um junge Lebensmittelchemiker für eine Laufbahn im Staatsdienst begeistern zu können. "Das Gehalt ist schlichtweg nicht interessant", sagt Müller. Denn für insgesamt sieben Jahre Ausbildung - neben dem Studium wird bei amtlichen Kontrolleuren auch noch eine Zusatzausbildung im Dualen System verlangt - gebe es am Ende einen monatlichen Nettolohn von gerade mal 1.800 Euro. Dementsprechend ziehe es Uni-Absolventen eher zu den großen Unternehmen in der Lebensmittel- oder der Chemieindustrie. Dort seien die Verdienstmöglichkeiten größer. Müller fordert daher höhere Einstiegsgehälter, um in Zukunft konkurrenzfähig und sein und genügend Fachkräfte anlocken zu können. Zudem müsse die fast zehn Jahre alte Ausbildungsverordnung überarbeitet werden, um die Zulassungskriterien an die heutige Zeit anzupassen. Derzeit sind bundesweit rund 2.500 Kontrolleure für 1,1 Millionen Betriebe zuständig, rechnet der BVLK vor. In manchen Regionen wie zum Beispiel Baden-Württemberg gibt es laut einer Statistik des Verbraucherzentrale Bundesverbands sogar nur einen Mitarbeiter für 1.000 Firmen. "Dadurch können wir nicht den spürbaren Überwachungsdruck auf die Branche ausüben, der notwendig wäre", beschreibt Verbandschef Müller, demzufolge bundesweit rund 1.500 Kontrolleure fehlen. Durch diesen Personalmangel könne derzeit nicht mal jedes zweite Unternehmen in Deutschland innerhalb eines Jahres überprüft werden.

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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