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75. Jahrestag des Beginns der Nürnberger Prozesse: der Saal 600 als historischer Ort

Archivmeldung vom 19.11.2020

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 19.11.2020 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Memorium Nürnberger Prozesse Saal 600  Bild: "obs/Congress- und Tourismus-Zentrale Nürnberg/Christine Dierenbach"
Memorium Nürnberger Prozesse Saal 600 Bild: "obs/Congress- und Tourismus-Zentrale Nürnberg/Christine Dierenbach"

Am 20. November 1945 begannen im Saal 600 des Justizpalastes Nürnberg die sogenannten Hauptkriegsverbrecherprozesse gegen führende Vertreter der nationalsozialistischen Diktatur. Erstmals in der Weltgeschichte standen Vertreter eines Staates für Verletzungen des Völkerrechtes vor Gericht. Vor zehn Jahren entstand am historischen Ort des Geschehens in Nürnberg ein Museum, das Memorium Nürnberger Prozesse.

Pünktlich zum Jubiläumsjahr wird der Saal 600 seit dem 1. März 2020 nicht mehr für Gerichtsverfahren des Landgerichtes Nürnberg-Fürth genutzt und ist so Museumsbesuchern dauerhaft zugänglich.

Neben dem historischen Saal befasst sich eine Dauerausstellung im Dachgeschoss des Gebäudes in drei thematischen Abschnitten mit den Prozessen: der Vorgeschichte, den Beteiligten und dem Verlauf des "Hauptkriegsverbrecherprozesses", der Aufarbeitung von NS-Verbrechen in den Nachfolgeprozessen ab 1946 und der Entwicklung zum Internationalen Strafgerichtshof. Aufgrund der derzeitigen Corona-bedingten Schließung des Museums geben verschiedene Online-Angebote des Memoriums, wie ein virtueller Rundgang, Interviews mit Museumsmitarbeitern und Podcasts, interessante Einblicke in die Prozesse.

Die Nürnberger Prozesse

Vom 20. November 1945 bis 1. Oktober 1946 verhandelte der alliierte Militärgerichtshof gegen 24 Vertreter der NS-Diktatur. Zwischen 1946 und 1949 folgten zwölf weitere Verfahren u. a. gegen Ärzte, Juristen und führende Unternehmer. Der Nürnberger "Hauptkriegsverbrecherprozess" legte die Grundlage dafür, dass sich ein Völkerstrafrecht entwickelte und durchsetzte. Das abgehaltene internationale Militärtribunal und die "Nuremberg Principles" sind bis heute Vorbild für die Errichtung des heutigen Internationalen Strafgerichtshofes in Den Haag.

Ehemaliges Reichsparteitagsgelände und Dokumentationszentrum: Nürnbergs Verpflichtende Vergangenheit

Bereits seit 1927 veranstaltete die NSDAP ihre jährlichen Parteitreffen in Nürnberg, 1933 erklärte Hitler sie zur "Stadt der Reichsparteitage". Nach den Plänen von Albert Speer entstand ab 1933 am Dutzendteich das Reichsparteitagsgelände, das noch heute vom Größenwahn der Nationalsozialisten zeugt. Auf dem ursprünglich elf Quadratkilometer großen geplanten Gelände wurden von 1933 bis 1938 die jährlichen Parteitage abgehalten. Erhalten sind heute noch u. a. Teile von Zeppelintribüne und -feld, die Große Straße und die unvollendete Kongresshalle. Insgesamt 23 Infostelen informieren auf einem Rundweg über das Gelände über die Geschichte und Bedeutung der Propagandainszenierungen.

Das Dokumentationszentrum Reichsparteitagsgelände in der unvollendeten Kongresshalle, im Jahr 2001 eröffnet, thematisiert in der Dauerausstellung "Faszination und Gewalt" die Ursachen und Folgen der NS-Diktatur. Auch hier bietet derzeit ein digitales Angebot die Möglichkeit, an Video-Führungen durch die Ausstellung teilzunehmen, Zeitzeugen-Gesprächen zuzuhören und besondere Objekte der Sammlung kennen zu lernen. Ab Januar 2021 wird das Museum für drei Jahre umgebaut und erweitert. Während des Umbaus informiert eine Interims-Ausstellung die Besucher.

Quelle: Congress- und Tourismus-Zentrale Nürnberg (ots)


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