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Tschechische Kommunisten relativisieren den Prager Frühling 1968

Archivmeldung vom 31.10.2019

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 31.10.2019 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Prager Frühling: Einwohner von Prag mit tschechoslowakischer Flagge vor einem sowjetischen Panzer
Prager Frühling: Einwohner von Prag mit tschechoslowakischer Flagge vor einem sowjetischen Panzer

Lizenz: Public domain
Die Originaldatei ist hier zu finden.

"Der 21. August 1968 war ein traumatischer Tag für die damalige Tschechoslowakei. Truppen des Warschauer Paktes besetzten das Land. Damit wurde die Hoffnung auf eine freiere Gesellschaft gewaltsam beendet. So sehen es die meisten Tschechen. Und deswegen hat sich das Abgeordnetenhaus auch in der vergangenen Woche dafür ausgesprochen, dass der 21. August zum Gedenktag wird." Dies zitiert das Magazin "Unser Mitteleuropa" aus dem tschechischen Radio.

Weiter berichtet das Magazin: "Die Kommunisten stimmten – bis auf einen Abgeordneten – jedoch dagegen. Zuvor hatte der stellvertretende Parteivorsitzende Stanislav Grospič im Tschechischen Rundfunk unter anderem folgende Worte gesagt: „Die grundlegende Prämisse ist aus unserer Sicht, dass es sich damals nicht um eine Okkupation gehandelt hat. Es war ein tragischer Moment, es war nicht richtig, das haben wir schon viele Male gesagt. Aber die tschechoslowakische Armee und die Sicherheitskräfte wurden nicht entwaffnet und die Staatsmacht nicht liquidiert wie im Fall der Okkupation durch das nationalsozialistische Deutschland.“

Außerdem ging Grospič in seinen Ausführungen auf die Todesopfer des Einmarsches ein. Im Zuge der Invasion sind laut aktuellem Forschungsstand 137 Menschen ums Leben gekommen. „Sie starben durchweg bei Verkehrsunfällen. Natürlich haben sie es verdient, dass man ihrer gedenkt und sie ehrt, aber es waren keine Opfer bewaffneter Auseinandersetzungen“, behauptete Grospič.

Seine Äußerungen haben zu scharfen Reaktionen anderer Politiker geführt. Die Regierung aus Partei Ano und Sozialdemokraten lässt sich zwar von den Kommunisten stützen, dennoch sagte Premier Andrej Babiš im Tschechischen Fernsehen: „Wenn Grospič das ernst gemeint hat, dann sollte er sich wirklich entschuldigen. Das ist doch unglaublich. Jeder weiß, dass das eine Invasion und eine Okkupation gewesen ist.“

Auch bei der konservativen Opposition ist man aufgebracht. „Meiner Ansicht nach sind die Worte skandalös. Aber sie überraschen mich nicht von Herrn Grospič. Im ersten Satz hieß es, die grundlegende Prämisse sei, dass es sich nicht um eine Invasion gehandelt habe. Was war es denn? Er wird sich aber eh nicht entschuldigen…“, so Zbyněk Stanjura, Fraktionsvorsitzender der Bürgerdemokraten im Abgeordnetenhaus.

Datenbasis: https://www.radio.cz/de/rubrik/tagesecho/kommunist-schockt-mit-aussagen-ueber-1968

Quelle: Unser Mitteleuropa

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