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Rollende Engel wissen: „Einfache Wünsche zählen am Lebensende!“

Archivmeldung vom 26.09.2022

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 26.09.2022 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Sanjo Babić
Bild: Bildkomposition WB: Wochenblick; Privat z.V.g. / Eigenes Werk
Bild: Bildkomposition WB: Wochenblick; Privat z.V.g. / Eigenes Werk

Der Tod ist ein Tabuthema. Und doch: Unser aller Zeit hier auf Erden ist begrenzt. Schwer erkrankte Menschen wissen oft, wann ihre Zeit zu gehen gekommen ist. Meist ist da noch ein besonderer – ein letzter – Wunsch, der den Sterbenden nicht loslässt. Genau da kommen die Rollenden Engel ins Spiel. Sie erfüllen schwer erkrankten Menschen österreichweit ihren letzten Wunsch. Dies berichtet das Magazin "Wochenblick.at".

Weiter berichtet das Magazin: "Die Corona-Zwangspolitik erschwert selbst das. Wochenblick traf Florian Aichhorn, den Obmann des Vereins -Rollende Engel-.

Der 41-jährige Oberösterreicher war viele Jahre ehrenamtlich im Rettungsdienst tätig. Im Jänner 2020 gründete Florian Aichhorn den Verein -Rollende Engel-. Der Wunscherfüller sagt: „Wir wussten nicht, welche Wünsche an uns herangetragen werden. Schnell stellten wir fest, es sind die kleinen alltäglichen Dinge, die sich Menschen an ihrem Lebensende wünschen. Einmal noch nach Hause und sich in gewohnter Umgebung von seinen Lieben verabschieden. Einmal mit einem Schiff fahren, zum Konzert der Lieblingsband oder mit einem Hubschrauber fliegen.“

Dieser besondere Tag gebe den Patienten und Angehörigen enorm viel Kraft. Binnen acht Stunden könne das Team österreichweit einsatzbereit sein. Weil viele der Patienten nur mehr wenige Stunden bis Tage zu leben haben, muss auf Wunschanfragen schnell reagiert werden, so Florian Aichhorn und weiter: „Jeder kann für einen schwer kranken Menschen in Österreich bei uns eine Wunschanfrage stellen. Es kommt auch immer wieder vor, dass sich Kinder für ein schwer erkranktes Elternteil an uns wenden.“ Die Anfrage kann auf der Homepage des Vereins -Rollende Engel- kann unter www.rollende-engel.at/#anfrage ausgefüllt werden.

Corona: Blinde Mitläufer

Mitte März 2020 hätte das Team den ersten Wunsch erfüllen sollen, erzählt der Vereinsgründer: „Es war bereits alles organisiert. Der Mann hätte den Hundeprofi Martin Rütter getroffen. Doch genau am 15. März 2020 wurde der Lockdown verkündet. Schweren Herzens mussten wir die Wunschfahrt absagen. Drei Tage später verstarb der Mann – ohne, dass sein Wunsch erfüllt werden konnte. Das war furchtbar und für uns ein Schlag ins Gesicht.“ Dass durch die Corona-Zwangspolitik das Menschliche auf der Strecke bleibe, hat Aichhorn in den letzten zweieinhalb Jahren leider immer wieder erleben müssen.

„Während der Lockdowns sind die Menschen in den Heimen regelrecht weggesperrt worden!“, sagt er. Verzweifelte Kinder hätten ihre schwer erkrankten Eltern aus Heimen holen und sie ein letztes Mal sehen wollen, weil ihnen jeglicher Besuch verwehrt wurde. Die Rollenden Engel hätten diese kleinen Wünsche gerne erfüllt, doch ohne Erfolg. „In vielen Heimen wurde dies verwehrt und nur nach Vorschriften gehandelt. Es arbeiten leider auch Leute in der Pflege, die ihren Beruf verfehlt haben. Das muss man ganz klar sagen. Es gibt zu viele Mitläufer. Menschen, die einfach blindlings – ohne nachzudenken – umsetzen, was beschlossen wird.“, ist der 41-Jährige immer noch erschüttert.

Trotz der Corona-Einschränkungen hätten Heimleitungen und Pflegebedienstete menschlich handeln können, meint er. „Für uns steht der Mensch im an erster Stelle! Wir halten uns an Gesetze, aber für jedes Problem kann man eine Lösung finden.“ Sein Appell daher: „Einfach menschlich sein, statt blind mitlaufen!“

Die Entstehungsgeschichte

Die Idee für den Verein entstand, als Florian Aichhorn 2019 eine deutsche Familie kennenlernte, deren 10-jähriger Sohn schwer krank und medizinisch austherapiert war. Aichhorn erzählt: „Unbefangen fragte ich den Buben, was er später einmal werden möchte. Da sagte der 10-Jährige „Nichts“. Seine Mutter erzählte mir dann, dass er laut Ärzten eigentlich bereits seit zwei Jahren tot sein sollte.“ Einmal mit einem Rennauto fahren sei der größte Wunsch des 10-Jährigen gewesen.

Den Sanitäter ließ das nicht los. Mit seinem privaten Auto wollte er eine Fahrt beim Fahrtechnikzentrum organisieren. Er verrät: „Bei uns in Wels gibt es ein Fahrtechnikzentrum. Dort rief ich an. Die Dame meinte, ich solle mit dem Rallye-Profi Patrick Winter Kontakt aufnehmen. Er würde sich sicher bereit erklären, mit dem Jungen in einem Rennauto zu fahren. Gesagt, getan. Am nächsten Tag fuhr der 10-jährige todkranke Bub freudestrahlend mit dem Profi in einem Rennauto. Die Eltern hatten Freudentränen in den Augen. Ab da wusste ich: Ich will schwer kranken Menschen ehrenamtlich, unbürokratisch und kostenlos ihren letzten Wunsch erfüllen!“

Kuscheltier wurde zu Maskottchen

Ein besonderer Fahrgast ist immer mit dabei. Bär Ben war das Kuscheltier eines sechsjährigen Jungen, dem die Engel einen Wunsch erfüllen durften. Nun sitzt Ben hinter der Windschutzscheibe im Rollenden Engel. Der kleine Besitzer wünschte sich, dass sein Bär noch viel erleben dürfe. Zwei Wochen nach der Wunscherfüllung erhielt Florian Aichhorn ein Paket, wie er traurig erzählt: „Darin lag der Bär des kleinen Buben. Er war leider schon gestorben. Seit diesem Tag sitzt Ben bei uns hinter der Windschutzscheibe. Wir erfüllen damit den allerletzten Wunsch des Jungen!“

Mit mittlerweile zwei Bussen, die zu rollenden Intensivstationen umgebaut wurden, können sterbenskranke Menschen sicher und fachgerecht transportiert werden. Das komplette Team besteht aus medizinisch ausgebildetem Personal, von Sanitätern über diplomierte Pfleger und Intensivkrankenschwestern bis hin zu Notärzten. Bei jeder Wunschfahrt besteht das Team aus drei ehrenamtlichen Helfern und wird genau auf die Diagnose des Patienten abgestimmt, erklärt der Obmann: „Jede Wunschfahrt ist mit medizinisch ausgebildetem Personal bestückt. Die medizinische Versorgung ist immer gewährleistet.“ Der Verein erhält sich durch Spenden. Alle Wunscherfüller stellen ihre Freizeit in den Dienst des sozialen Engagements. Zu ihren Gunsten fand am 04. September in Grünau ein Benefiz-Bikertreffer mit über 600 Bikes und mehr als 1000 Teilnehmern statt. Es war bereits das zweite Treffen dieser Art. Beachtliche 16.000 Euro konnten dem Verein -Rollende Engel- für weitere Wunschfahrten übergeben werden."

Quelle: Wochenblick

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