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Russische Migranten in Deutschland

Archivmeldung vom 05.04.2013

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 05.04.2013 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Bild: Collage: Stimme Russlands
Bild: Collage: Stimme Russlands

Wie organisieren sich russische Migranten in Deutschland? Dieser Frage ist Oxana Zenner, Korrespondentinvon von Radio "Stimme Russlands", nachgegangen, und hat sich im Zuge des Treffens der „Regierungskommission für im Ausland lebende Russen“ in Moskau - die Organisation der russischsprachigen Diaspora in Berlin angeschaut.

Am 25. März fand in Moskau eine Sitzung der „Regierungskommission für Angelegenheiten der im Ausland lebenden russischen Mitbürger“ statt. Der Vorsitzende der Kommission ist der russische Außenminister: Sergej Lavrov.
Die Kommission ist Teil eines Regierungsprogrammes, das im Jahre 2008 für den Zeitraum 2011 – 2013 beschlossen wurde. Das Programm hat zum Ziel grundlegende Ideen zur Zusammenarbeit mit russischen Landsleuten im Ausland zu entwickeln.
Dem Treffen auf russischer Ebene, folgt ein Treffen auf internationaler Ebene im April, bei dem von deutscher Seite auch Teilnehmer dabei sein werden.

Auch für Berlin-Brandenburg gibt es einen Koordinationsrat, der auf Grundlage der deutschen Gesetzgebung und der Gesetze der Länder Berlin und Brandenburg handelt. Die Vorsitzende des Koordinationsrates ist Liana Sostina.
Sie kam 1997 nach Berlin, als ihr Mann eine Stelle als Programmierer bekam. Liana war Diplompädagogin und verfügte außerdem über eine abgeschlossene Logopädie-Ausbildung. 2003 gründetet Sie Bilingua e.V. – ein Zentrum zur Unterstützung und Entwicklung von Zweisprachigkeit für Kinder und Erwachsene:

Oxana Zenner sprach mit Liana Sostina über die Organisation der russischsprachigen Diaspora in Deutschland:

„Unsere Kinder sind gewachsen und mit Ihnen zusammen auch ihre Bedürfnisse. Wir haben verstanden, dass nicht alle Kinder Russisch in Form des Unterrichts „Russische Sprache und Literatur“ haben wollen. Deswegen haben wir unsere Kursangebot erweitert, jetzt gibt es auch Gruppen zur Sprachförderung durch Malen, Theater und Sport.“

Mit der Erweiterung von Förderangeboten ist auch die Vereinsgröße gewachsen, waren es vor zehn Jahren noch drei Kinder so sind es heutzutage mehr als zweihundert. Mit dem Erfolg wollte sich Liana Sostina aber nicht zufrieden geben und entschied, eine zweisprachige, deutsch-russische KiTa zu gründen:

„Als ich mein zweites Kind bekam, hatten ich und meine Kollegen vom Verein „Bilingua“ schon eine Menge Erfahrung, was zweisprachige Kinder angeht. Wir haben gesehen, dass es populär geworden ist, zweisprachige KiTas zu gründen und dachten, warum folgen wir dieser Strömung nicht, wir haben doch schon ausgebildete Pädagogen und viel Erfahrung.“

Über ihre eigene erfolgreiche Vereinsarbeit, kam sie dann zum Koordinationsrat der russischsprachigen Vereine in Berlin, deren Vorsitzende Sie heute ist:

„Das Ziel ist so viel wie möglich Informationen zu geben, was die Russische Sprache und die Entwicklung des russischsprachigen Raums angeht, daneben auch von neuen Programmen zu berichten. Das gibt uns die Möglichkeit, Russische Sprache und Kultur in Deutschland zu unterstütze.“

Liana Sostina bemerkt, dass das Neue an der Unterstützung der russischen Landsleute von russischer Seite ist, dass in der letzen Zeit nicht nur das russische Ministerium Interesse an ihrer Arbeit hat, sondern auch das Russische Haus in Berlin. Deswegen hat der Koordinationsrat eine Reihe gemeinsamer Veranstaltung mit dem Russischen Haus geplant. Als größtes Ziel des Koordinationsrates in Berlin, mit etwa 60 russischsprachigen Vereinen sieht sie:

„Das wichtigste ist, dass wir eine Möglichkeit haben, uns als eine russischsprachige Diaspora gegenüber der deutschen Gesellschaft und anderer Zuwanderergruppen zu präsentieren.“

Über die Unterstützung der russischsprachigen Landsleute seitens der Russischen Föderation äußert sich Frau Sostina folgendermaßen:

„Ich glaube, dass es in erster Linie das Ziel des Koordinationsrates ist, das Zusammenleben innerhalb der russischsprachigen Gemeinschaft zu pflegen. Ich persönlich erwarte von niemandem eine Unterstützung. Es freut mich aber sehr, dass die Russische Föderation ihre Aufmerksamkeit auf die im Ausland lebenden Landsleute gerichtet hat. Diesen Fakt, dass man unsere Projekte unterstützen will, finde ich sehr gut.“

Mit ihrer breiten Palette an Kursangeboten im Zentrum zur Unterstützung und Entwicklung der Zweisprachigkeit „Bilingua“, mit zwei funktionierenden Berliner KiTas und als Vorsitzende des Koordinationsrates, scheint Liana Sostina erfolgreich zu sein. Wir wollten wissen, in wie weit sie sich in die deutsche Gesellschaft integriert fühlt.

„Ich fühle mich so in etwa zu 70 Prozent in die deutsche Gesellschaft integriert. Ich habe es geschafft, das was ich studiert habe in mein Berufsleben einzubringen. Ich kann in Deutschland meine Kinder bestens fördern und ich schaffe es ab und zu, einige Zeit mit meinen Freunden zu verbringen.“

Das Leben in einer fremden Gesellschaft erscheint zunächst einmal sehr schwierig, man spricht die Sprache unzureichend, die Leute agieren und reagieren anders als in der Heimat, ein kommunikativer Grundkonsens fehlt. Aber auch hier gilt, „Bange machen zählt nicht“. Man kann die Hände in den Schoss legen und lamentieren, dass gegen diesen Zustand eh nichts hilft. Liana Sostina zeigt uns einen anderen Weg. Beherzt und mit einer Portion Unbekümmertheit hat sie sich in ein Gebiet eingearbeitet, dass jetzt viele Früchte trägt und ihr ein breites Tätigkeitsfeld eröffnet. Sie kann andere in ihrer Arbeit mitnehmen und so die russische Kultur auch in der Fremde aktiv fördern.

Quelle: Text Oxana Zenner - „Stimme Russlands"

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