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Europameisterschaft: IGFM-Sektion Ukraine bietet Hilfestellung bei Übergriffen der Polizei an

Archivmeldung vom 06.06.2012

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 06.06.2012 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Internationale Gesellschaft für Menschenrechte (IGFM) Logo
Internationale Gesellschaft für Menschenrechte (IGFM) Logo

Bei Konflikten zwischen Gästen der Fußballweltmeisterschaft und der Polizei will die ukrainische Sektion der Internationalen Gesellschaft für Menschenrechte (IGFM) als Schiedsrichter vermitteln. Der Vorsitzende der IGFM-Ukraine Dr. Andrey Sukhorukov ist Mitglied im „Öffentlichen Rat der Abteilung für Polizei des ukrainischen Innenministeriums“ und sieht seine Aufgabe darin, Übergriffe der Polizei zu verhindern, zu dokumentieren und verübten Misshandlungen nachzugehen. Er bestätigte gegenüber der IGFM, dass in der Ukraine Folter und übermäßige Härte durch Polizisten vorkomme.

Wer selbst Probleme bekomme oder von übermäßiger Härte erfahre, könne sich an das Büro der IGFM in Kiew wenden: (0038) 0442281792; Dr. Sukhorukov spricht Russisch, sein Vertreter Anton Alekseyev spricht Russisch und Englisch.

Unmittelbar kann die IGFM am Austragungsort Lviv tätig werden. IGFM-Vorstandsmitglied Alexander Kostorni hat im schlimmsten Fall als Mitglied des „Gesellschaftlichen Rats der zentralen Gefängnisverwaltung“ Zugang zum Gefängnis.

IGFM-Sektion Ukraine seit 1993 für die Humanisierung des Strafvollzugs tätig

Die in der Ukraine in den 90er Jahren häufigen zerlumpten, Klebstoff schnüffelnden, schmutzigen Straßenkinder sind aus dem Straßenbild verschwunden. Aufgrund der Wirtschaftskrise nach der politischen Wende sank die Geburtenrate zwischen 1990 bis 2005 so enorm, dass der Staat gemeinsam mit privaten Initiativen und durch staatliche Zuschüsse an junge Familien das Problem grundsätzlich in Griff bekam. Problematisch sei jedoch weiterhin der Umgang mit gefangenen Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen, auf die nach der Entlassung niemand warte, keine Angehörigen, und vor allem kein Arbeitsplatz. Die Rückfallquote liege daher bei ca. 70%, so Dr. Suckhorukov, Vorsitzender der IGFM-Ukraine.

Die „Zentrale für humanitäre Unterstützung von Kindern und Jugendlichen“ der IGFM ist seit 13 Jahren in Kiew die Anlaufstelle für fürsorgelose Kinder bis hin zu jungen Erwachsenen, die dort Schutz, Kleidung, Mahlzeiten, Hygiene, Unterkunft für die Nacht, aber auch Rechtsberatung und Hilfe bei der Beschaffung von Dokumenten erhalten können. Bis heute hat die IGFM die Lebenswege von 493 ehemaligen Straßenkindern dokumentiert. Immer noch werden monatlich 200 bis 300 verschiedene Dienstleistungen in Anspruch genommen, im Durchschnitt von sieben bis zehn Personen pro Tag. Dazu gehört auch die Vermittlung von jungen Waisenkindern in Familien zum Zwecke der Adoption.

Ein Problem aus der Vergangenheit sind die Kinderkolonien, quasi Gefängnisse für kleine Kinder, die kaum eine Chance haben, je wieder die Gefängnisse zu verlassen. Viele wurden noch in der Sowjetunion eingesperrt. Sie sind heute 20 bis 25 Jahre alt und bilden das Gros der 120.000 allgemeinen Gefangenen und ca. 30.000 Untersuchungshäftlingen. Jedes Jahr werden bis zu 50.000 junge Leute aus den Gefängnissen entlassen, von denen, die in den Kolonien waren jedoch nur 200 bis 300. Die Sozialisierungsprogramme seien ihren Namen nicht wert. Es sei Zeit, so Dr. Sukhorukov, die traurigen Zustände in diesen Gefängnissen zu dokumentieren und er mache sich dafür stark, will entsprechende Kontakte zu vermitteln. Die „Zentrale“ gehe mit gutem Beispiel voran: in Jedem Monat gebe sie ein bis zwei entlassenen Jugendlichen eine Perspektive mit einer Garantie für einen Arbeitsplatz und einer Bürgschaft für eine Wohnung. Ein Anfang, aber ein Zeichen, ein Anfang für privates und öffentliches Engagement. Dr. Sukhorukow freut sich auf Ihren Besuch.

Die ukrainische Sektion der Internationalen Gesellschaft für Menschenrechte (IGFM) wurde am 10.12.1993 in Kiew gegründet. Sie hat ihren Sitz in Kiew; ihr gehören ca. 1500 Mitglieder, organisiert in lokalen Arbeitsgruppen an. Ihr Hauptaugenmerk richtet sich auf die Menschenrechtsverletzungen im Strafvollzug sowie in der ukrainischen Armee. Ihre Mitglieder gehören zahlreichen gesellschaftlichen Gremien als Beobachter und Experten an. Bereits ins 15. Jahr geht der jährliche Schülerwettbewerb über Menschenrechte, an der sich alle weiterführenden Schulen beteiligen. Die Sektion finanziert sich durch Spenden und Mitgliedsbeiträge und projektbezogene Fördergelder. Zwei Mitarbeiter arbeiten hauptamtlich, alle anderen ehrenamtlich.

Quelle:  Internationalen Gesellschaft für Menschenrechte (IGFM)

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