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Kaugummikauen in der Schule erwünscht

Archivmeldung vom 26.11.2010

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 26.11.2010 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Bild: manwalk / pixelio.de
Bild: manwalk / pixelio.de

Mit einem einzigartigen Pilotprojekt macht die Grundschule Volkenschwand in Bayern einen großen Schritt ins Klassenzimmer der Zukunft: Als Teil einer groß angelegten Gesundheitsinitiative erteilt sie ausdrücklich die Erlaubnis zum Kaugummikauen. Verbunden mit bestimmten Kau-Regeln und unterstützt vom Bayerischen Kultusministerium, der Bayerischen Landesarbeitsgemeinschaft Zahngesundheit sowie dem Kaugummihersteller Wrigley kommt diese Aktion so gut an, dass andere Länder bereits nachziehen.

Es kommt einer kleinen Revolution gleich und ist seit heute offiziell: An der Grundschule Volkenschwand in Bayern ist das Kaugummikauen im Unterricht nicht nur erlaubt. Vielmehr ist regelmäßiges Kauen ausdrücklich erwünscht. Erwünscht und durchgesetzt von Schulleiter Hans Dasch. "Grundvoraussetzung für das Lernen mit Freude ist, dass die Kinder angstfrei in die Schule gehen und sich wohlfühlen. Die Lernumgebung muss entsprechend gestaltet sein. Deswegen fordern wir unsere Schüler dazu auf, während der Freiarbeit und bei den Klassenarbeiten Kaugummi zu kauen." Der Grund dafür geht zurück auf wissenschaftliche Studien: Forscher haben herausgefunden, dass Kaugummikauen die Hirnaktivität stimuliert und dadurch helfen kann, die Aufmerksamkeit sowie das Konzentrationsvermögen zu steigern.

Bessere Noten durch Wrigley's Extra und Co? Hierzu sagt Dr. Siegfried Lehrl, Vorsitzender der Gesellschaft für Gehirntraining e.V. und Wissenschaftler an der Universität Erlangen: "Die positive Wirkung des Kauens liegt vermutlich in der ständigen Anregung der Wachheitszentrale im Stammhirn. Als Folgen steigen das Aufmerksamkeitsniveau, die Blutzufuhr im Gehirn sowie die Lernleistungen." Dies unterstreicht Prof. Dr. Michaela Axt-Gadermann in ihrem Buch "Was Kinder schlau und glücklich macht". Sie betont vor allem den ganzheitlichen Ansatz des Lernens und der biomentalen Methoden.

Und das ist noch nicht alles: Das Kauen von zuckerfreiem Kaugummi wirkt sich zudem positiv auf Mund- und Zahngesundheit aus. Besonders nach den Mahlzeiten, wenn keine Zahnbürste zur Hand ist. Deshalb unterstützt die Bayerische Landesarbeitsgemeinschaft Zahngesundheit e.V. (LAGZ) die Schulinitiative. Auch Ministerialrat Dr. Wolfgang Ellegast vom Bayerischen Staatsministerium für Unterricht und Kultus betont: "Durch Kaugummikauen erzielen die Schüler(innen) eine gesundheitsförderliche Wirkung und steigern zugleich ihre kognitive Leistungsfähigkeit; dies entspricht einer wesentlichen Zielsetzung unseres Landesprogramms für die gute gesunde Schule."

Ohne Schmatzen und Kleben

Im Volkenschwander Klassenzimmer gibt es für das Kauen dennoch feste Vereinbarungen zwischen Lehrern und Schülern. Zwei Regeln haben oberste Priorität und sind unumstößlich: Es wird nur mit geschlossenem Mund gekaut und der Kaugummi landet anschließend in Papier eingewickelt im Müll. Dank einer coolen und kindgerecht aufbereiteten Benimm-Fibel für das richtige Kaugummikauen vergessen die Schüler diese Kau-Regeln auch nicht. Damit während des Unterrichts durch den Gang zum Mülleimer keine Unruhe entsteht, gibt es für jede Schulbank einen witzigen Tischaufsteller mit eigenem Kaugummi-Parkplatz als Zwischenablage. Den ebenso praktischen wie hübschen Tischaufsteller haben Dasch und seine Schüler gemeinsam mit dem Mainburger Künstler Leon Traska gestaltet.

Bienen, Marienkäfer, Tausendfüßler und Schnecken zieren den Aufsteller von außen. Die Innenseiten sind mit Tipps für Schülerinnen und Schüler sowie mit Hinweisen für Eltern und Lehrer beschriftet. Wie er genau aussieht, das präsentierte Schulleiter Dasch heute während einer Pressekonferenz an der Grundschule Volkenschwand.

Das Interesse ist groß. Und schon jetzt macht das Beispiel im wahrsten Sinne des Wortes Schule. Vor allem die Kaugummi-Parkplätze für die Klassenzimmer kommen sehr gut an. Das hessische Kultusministerium hat bereits 6.000 der liebevoll gestalteten Tischaufsteller bestellt. Auch die bayerischen Schulzahnärzte können die Materialien kostenlos bei der LAGZ abrufen.

Unterstützung kommt auch vom Kaugummi-Hersteller Wrigley. Jutta Reitmeier, Leiterin der Unternehmenskommunikation, erklärt, warum: "Wir begrüßen die Gesundheitsinitiative der Grundschule Volkenschwand, weil sie die Schulkinder umfassend und aktiv fördert. Dass dabei Kaugummi eine wichtige Rolle spielt, freut uns natürlich sehr, und wenn man ein paar einfache Regeln befolgt - wie mit geschlossenem Mund kauen und den Kaugummi in Papier eingewickelt im Mülleimer entsorgen -, würden sicherlich viele Schulen diesem Beispiel folgen."

Quelle: Grundschule Volkenschwand

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