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Weltraumaussichten: Wird der Mond aufgeteilt werden müssen?

Archivmeldung vom 06.01.2014

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 06.01.2014 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Mond Bild: NASA
Mond Bild: NASA

Zur Mitte des 21. Jahrhunderts hin wird der Mond so etwas wie der siebte Kontinent der Erde werden, sagen Experten voraus. Auf dem Trabanten werden, wie Boris Pawlischtschew bei Radio "Stimme Russlands" berichtet, die subpolaren Gebiete erschlossen und Basen errichtet. Es ist nicht ausgeschlossen, dass dort die wirtschaftlichen Interessen verschiedener Länder aufeinandertreffen.

Im Beitrag von Pawlischtschew heißt es: "Ein Teil der Gelehrtengemeinschaft zieht eine Parallele zwischen dem arktischen Schelf und dem Mond, weil sie annimmt, dort würde ebenfalls ein Konkurrenzkampf ausbrechen. Verschiedene Länder würden bestrebt sein, Gebiete an seinen Polen, wo die besten Stellen zur Einrichtung von bewohnten Basen sind, in Besitz zu nehmen. Gerade an den Polen wurde das meiste Eis entdeckt. Aus ihm kann man Sauerstoff für die Raumfahrer, Trinkwasser und Wasserstoff, also Raketentreibstoff, gewinnen. Außerdem ist der Erdtrabant reich an Rohstoffen, unter anderem an seltenen Metallen. Neben den Basen könnte man mit ihrer Gewinnung beginnen. Jetzt wäre es übermäßig kostspielig, Metalle aus dem Mondboden zu bergen und sie zur Erde zu schaffen. Aber später, wenn ihre Vorräte auf der Erde zu Ende gehen, werde es zum Mond keine Alternative geben. So lauten die Argumente derjenigen, die eine Konkurrenz als unvermeidlich ansehen.

Höchstwahrscheinlich wird die Aufteilung der Pole und Ressourcen auf zivilisierte Weise geschehen, vermutet Wladislaw Schewtschenko, der Leiter der Abteilung zur Erforschung des Mondes und der Planeten am Staatlichen astronomischen Sternberg-Institut bei der Moskauer Staatsuniversität:

„Ich möchte nicht, dass all das als Kampf aufgefasst wird. Als es zum Mondwettlauf zwischen der UdSSR und den USA kam, haben die Amerikaner ihr „Apollo“-Programm nicht zu Ende gebracht. Sie haben die Sowjetunion überholt und das Programm geschlossen, weil es nicht mehr interessant war. Ich habe mit amerikanischen Kollegen gesprochen; sie sagen, man hätte es weiterführen sollen. Hätte es diesen Wettlauf nicht gegeben, hätten sie weitergemacht. Vielleicht zusammen mit der Sowjetunion, wenn sie übereingekommen wären. Also ist es in Zukunft rationaler, nicht gegeneinander zu kämpfen, sondern gemeinsam zu handeln.“

Der Weltraumvertrag von 1967 erklärt den Mond zum Erbe der gesamten Menschheit. Man kann da eine Parzelle abstecken, aber das wird keinerlei juristische Kraft haben. Das Aufstellen von Flaggen auf dem Erdtrabanten durch Astronauten und interplanetare Stationen ist rein symbolisch. Also ist es nicht ganz korrekt, den Mond mit der Arktis zu vergleichen. Der Mond ist zuallererst eine Fundgrube für wissenschaftliche Erkenntnisse, man sollte sie gemeinsam erschließen, ist Wjatscheslaw Rodin, der stellvertretende Direktor des Institutes für Weltraumforschungen bei der Russischen Akademie der Wissenschaften, überzeugt:

„Natürlich wird es eine internationale Kooperation geben. Aber bis jetzt gibt es keine praktische Ökonomie. Bisher ist unklar, was kommerziell vorteilhaft ist und ob es eine allgemeine Zusammenarbeit geben wird. Gelehrte können nicht anders, als miteinander zu kommunizieren und ihre Ideen auszutauschen. Gehen Sie davon aus, dass es auf der Erde eine gemeinsame Mannschaft zur Erforschung des Mondes gibt.“

Was Geschäftsleute betrifft, könnte man ihnen im Prinzip gestatten, die Mondressourcen zu erschließen, schätzen Experten. Auf den Mondpolen ist Platz genug für alle. Aber es ist wahrscheinlich, dass für die kommerzielle Tätigkeit auf dem Mond internationale Rechtsnormen aufgestellt werden müssen. Der Weltraumvertrag selbst sollte nicht geändert werden. Ihn hat die Mehrheit der Weltgemeinschaft ratifiziert. Dessen ungeachtet gibt es Länder, die das Dokument nicht unterzeichnet haben oder die sich ohne Unterschrift und Ratifizierung angeschlossen haben. Das betrifft China und Nordkorea (juristisch gesehen heißt das Akzession = Beitritt). Wie aggressiv diese Länder auf dem „siebten Kontinent“ auftreten werden, ist schwer vorauszusagen."

Quelle: Text Boris Pawlischtschew - „Stimme Russlands"

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