Boiler und Warmwasserspeicher mit FCKW: Deutsche Umwelthilfe fordert sofortigen Stopp rechtswidriger Entsorgungspraktiken
Ausnahmslos jeder Boiler und Warmwasserspeicher mit Isolationsmaterialien muss in spezialisierten Recyclinganlagen entsorgt werden, wo die klimaschädlichen Substanzen wie FCKW abgetrennt werden. Das bestätigt das Bundesumweltministerium auf Anfrage der Deutschen Umwelthilfe (DUH).
Die Entsorgung über offene Schredder von Metallschrottverwertern, bei der die enthaltenen Gase in die Atmosphäre freigesetzt werden, ist somit rechtswidrig. Entsprechende Produkte müssen von Metallverwertern zurückgewiesen werden.
Laut Umfragen der DUH unter Handwerkskammern, kommunalen Entsorgern und Recyclern ist die illegale Entsorgung jedoch gängige Praxis. Häufig wird auf eine unklare Rechtslage verwiesen, da nicht alle Boiler und Warmwasserspeicher eindeutig als Elektrogerät einzustufen seien. Die DUH entlarvt diesen Vorwand nun als irrelevant und fordert ein Ende der illegalen Entsorgung sowie strenge Kontrollen durch die Vollzugbehörden.
Barbara Metz, Bundesgeschäftsführerin der DUH: "Die illegale und klimaschädliche Entsorgung von Boilern und Warmwasserspeichern in Deutschland muss endlich aufhören. Die Rechtslage ist eindeutig: Egal, ob diese Produkte Elektrogeräte sind oder nicht - sie gehören in Recyclinganlagen, wo die klimaschädlichen Treibmittel unschädlich gemacht werden. Wer dies nicht beachtet, verstößt gegen rechtliche Vorgaben zur Luftreinhaltung und gefährdet die Klimaziele. Wir fordern alle Handwerksbetriebe, Wertstoffhöfe und Entsorger auf, Boiler und Warmwasserspeicher ausnahmslos in geeigneten Recyclinganlagen zu entsorgen. Die Vollzugsbehörden der Bundesländer müssen Metallschrottverwerter, die Geräte illegal annehmen und schreddern, mit hohen Geldstrafen sanktionieren."
Etwa die Hälfte der bei Sanierungen ausgebauten Boiler enthält noch immer hochgradig klimaschädliche FCKW, die beim Schreddern in die Atmosphäre freigesetzt werden. Spezialisierte Recyclinganlagen für die Abtrennung der klimaschädlichen Treibmittel sind vorhanden, werden aber bislang kaum mit diesen Geräten beliefert. Dass Handwerksbetriebe ausgebaute Boiler und Warmwasserspeicher rechtswidrig bei Metallverwertern abgeben, hängt nach Einschätzung der DUH auch mit Materialerlösen zusammen, die dabei erzielt werden können.
Quelle: Deutsche Umwelthilfe e.V. (ots)