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Medien: Katholische Bistümer verschweigen Millionenvermögen

Archivmeldung vom 21.10.2013

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 21.10.2013 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Manuel Schmidt
Dom St. Maria und St. Korbinian zu Freising
Dom St. Maria und St. Korbinian zu Freising

Foto: Vuxi
Lizenz: CC-BY-SA-3.0
Die Originaldatei ist hier zu finden.

Deutschlands katholische Bistümer verfügen über deutlich höhere Millionenvermögen als bislang bekannt. Das meldet das Nachrichten-Magazin "Der Spiegel". Auch in der Transparenzoffensive vergangener Woche verschwiegen Bischöfe demnach erhebliche Millionenbeträge, etwa in gesonderten Vermögenshaushalten oder in Vermögenshaushalten von Domkapiteln.

Im Bistum Limburg wurden demnach seit 65 Jahren Kirchensteuereinnahmen von geschätzt 300 Millionen Euro in eine graue Kasse verschoben. Sie wurden nicht im - Bischöflichen Stuhl verbucht, sondern in einem bisher kaum bekannten Vermögenshaushalt des Bistums. In Hamburg beziffert ein Kirchensprecher die "Rücklagen der Körperschaft Erzdiözese Hamburg" auf Anfrage des Magazins auf rund "156 Millionen Euro".

In der vorigen Woche hatte die Diözese das Vermögen ihres Erzbischöflichen Stuhls mit 35 Millionen Euro angegeben. Auch das Bistum Münster verschwieg stattliche Werte, als es vorige Woche das Geldvermögen seines Bischöflichen Stuhls mit nur 2,37 Millionen Euro bezifferte. Nicht genannt wurden 38 Immobilien mit einer Gesamtnutzfläche von 17.322 Quadratmetern sowie Wald- und Landgebiete von insgesamt 3,1 Millionen Quadratmetern. In den besonders wohlhabenden Erzbistümern Köln sowie München und Freising sind angeblich nicht einmal die eigenen Finanzmanager über die Größe ihres Vermögens informiert.

"Ich kann Ihnen keine Zahl über das Vermögen nennen, da ich selber nicht weiß, wie hoch es liegt", sagt der Kölner Dompropst Norbert Feldhoff über den bisher nur Insidern bekannten Haushalt des Domkapitels, der offenbar beträchtliche Finanzwerte und Immobilien umfasst. "Schätzungen wären aberwitzig", so Feldhoff.

Vorige Woche hatte das Erzbistum das Vermögen des Erzbischöflichen Stuhls mit 166,2 Millionen Euro beziffert. Das Erzbistum München und Freising erklärte, es müsse sein kameralistisches Zahlenwerk zunächst auf eine moderne Buchführung umstellen. Gegenüber dem "Spiegel" erklärte das Ordinariat: "Dieser Prozess wird voraussichtlich drei bis vier Jahre in Anspruch nehmen. Erst danach wird ein sachgerechter Überblick über das Vermögen der Erzdiözese möglich sein."

Deutsche haben Verständnis für Kirchenaustritte wegen Limburg

Knapp drei Viertel der Deutschen (74 Prozent) haben Verständnis dafür, dass Christen wegen des Skandals um den Limburger Bischof Franz-Peter Tebartz-van Elst aus der Kirche austreten. Das ergab eine Emnid-Umfrage für das Nachrichtenmagazin "Focus". Darin gaben nur 22 Prozent an, sie hätten kein Verständnis, wenn Gläubige wegen des Skandals der Kirche den Rücken kehrten.

Das Meinungsforschungsinstitut TNS Emnid befragte für "Focus" am 16. und 17. Oktober 1.009 repräsentativ ausgewählte Personen. In der vergangenen Woche stieg im Bistum Limburg laut Informationen des Magazins die Austrittswelle drastisch an. In Wiesbaden sind nach Angaben des Amtsgerichts allein am Montag 25 Christen aus der Kirche ausgetreten, üblich sind an einem Tag drei. Es seien überwiegend Katholiken, sagte ein Gerichtssprecher. Beinahe jeder habe angegeben, er trete wegen des Bischofs aus. Am vergangenen Montag haben darüber hinaus in Frankfurt 31, in Limburg 29 und in Wetzlar zehn Menschen der Kirche den Rücken gekehrt.

Limburger Bischof trifft am Montag Papst Franziskus

Der Limburger Bischof Tebartz-van Elst trifft am heutigen Montag in Rom mit Papst Franziskus zusammen. Eine Uhrzeit für das Treffen wurde nicht genannt, berichtet die "Katholische Nachrichten-Agentur." Ein Sprecher des Bistums Limburg bestätigte diesen Termin. Zuvor war Robert Zollitsch, der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz mit dem Papst zusammengetroffen, um mit ihm die enormen Kostensteigerungen für das Diözesane Zentrum Sankt Nikolaus des Limburger Bischofs zu diskutieren.

Die Baukosten sollen mittlerweile mehr als 31 Millionen Euro betragen. Weiter hat die Hamburger Staatsanwaltschaft Ende September Strafbefehl wegen gegen den Bischof wegen falscher Versicherung an Eides statt beantragt.

Umfrage: Tebartz-van Elst ist der peinlichste Deutsche

Der Limburger Bischof Franz-Peter Tebartz-van Elst ist einer Umfrage zufolge der peinlichste Deutsche. Zu diesem Ergebnis kommt eine repräsentative Erhebung von TNS Emnid im Auftrag der Programmzeitschrift "Auf einen Blick", für die 1.001 Personen befragt worden sind. Ein Drittel der Befragten, genau 33,3 Prozent, wählten dabei den Limburger Gottesmann, der seit Wochen für Schlagzeilen sorgt, auf Platz 1. Mit einem Abstand von sechs Prozentpunkten folgt Rapper Bushido knapp vor Ex-Tennisprofi Boris Becker mit 26,9 Prozent. Unter den weiteren Platzierten befinden sich neben diversen C-Promis wie Daniela Katzenberger, Micaela Schäfer, den Geissens und den Wollnys, auch Pop-Titan Dieter Bohlen, Moderator Stefan Raab und Model Heidi Klum.

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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