Solarlicht für die Armen der Welt im Zeichen globalen Klimaschutzes
Archivmeldung vom 20.10.2007
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 20.10.2007 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.
Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt 
        
        Lesen im Schein von Petroleumlampen im Zeitalter der Raumfahrt ein für allemal Vergangenheit? Mitnichten! Über zwei Milliarden Menschen steht bis heute keine Elektrizität zur Verfügung. Doch Petroleumlampen liefern nur schwaches Licht und setzen gleichzeitig gesundheitsschädliche Rußpartikel frei.
Der Verein 
solarprojekt-freilassing hat sich des Problems angenommen und 
mithilfe der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU) eine umwelt- und 
gesundheitsschonende Alternative entwickelt: die mobile Solarlampe 
SOLAR 2000-LED. DBU-Generalsekretär Dr. Fritz Brickwedde: "Allein in 
Afrika sind schätzungsweise mehr als 50 Millionen Petroleumlampen in 
Betrieb. Das ist nicht nur schlecht für die Gesundheit, sondern auch 
teuer und klimaschädlich. Denn für die Beleuchtung sind je Lampe 
durchschnittlich drei Liter Petroleum im Monat notwendig. Das führt 
zu einem jährlichen Ausstoß von 80 Kilogramm Kohlendioxid. Bei 50 
Millionen Petroleumlampen sind das 40 Millionen Tonnen des 
klimaschädlichen Gases im Jahr." 
Die Kirchengemeinde Mpwapwa aus Tansania hatte 1996 eine 
Kooperation mit der evangelisch-lutherischen Kirchengemeinde in 
Freilassing angeregt, um Solartechnik in dem sonnengesegneten Land 
anzuwenden, erinnert Brickwedde. Vier Jahre später sei in 
Zusammenarbeit mit Schülern der Berufsschule Berchtesgadener Land die
Lampe SOLAR 2000 entwickelt worden, deren Licht bis zu fünf Mal 
heller und der Gebrauch sehr einfach gewesen sei. Die Entwickler 
hätten dabei besonders auf eine einfache Bedienung und robuste 
Bauweise geachtet, um Langlebigkeit vor Ort zu garantieren. Doch in 
Teilen der Lampe hätten sich umweltbelastende Schwermetalle und 
Quecksilber befunden. Durch die DBU-Förderung von rund 66.000 Euro 
habe die Technik verbessert werden können. Außerdem seien die 
umweltbelastenden Bestandteile ausgetauscht worden. 
Seit 2001 verschicke der Verein solarprojekt-freilassing Bausätze 
und Werkzeuge in Entwicklungsländer rund um den Globus und bilde 
Arbeiter für die Werkstätten vor Ort aus, erläutert Brickwedde 
weiter. 79 Euro koste ein solcher Bausatz, zusätzlich kämen Kosten 
für Verpackung, Transport, Zoll und Montage hinzu: eine Summe, die 
für die Menschen vor Ort nicht bezahlbar sei. Durch die Einführung 
eines Mietsystems entrichte der Nutzer eine einmalige Kaution und 
bezahle danach eine monatliche Leihgebühr von circa zwei Euro. Das 
sei zwar relativ viel Geld für Entwicklungsländer, aber immer noch 
günstiger als der Aufwand für Kerosin oder Petroleum. Brickwedde: 
"Das System setzte sich auf den lokalen Märkten durch. Die 
Werkstätten in Tansania und Mali stellten bereits Nachbestellungen in
Aussicht, und weitere Interessenten haben zusätzlich angefragt." 
"Gerade in Entwicklungsländern ist die Umweltproblematik riesig. Deshalb müssen dort besondere Anstrengungen unternommen werden um der Bevölkerung einen Zugang zu sauberer Energie zu ermöglichen", sagt Brickwedde. "Dabei muss eine ressourcen- und umweltschonende Energieversorgung unter Ausnutzung lokaler - auch erneuerbarer - Energiequellen einbezogen werden. Gerade in Hinblick auf die Klimaerwärmung ist ein kooperatives Handeln in der ganzen Welt grundlegend für die Erhaltung unseres Planeten. Das ehrenamtliche Engagement des Vereins solar-freilassing ist ein Musterbeispiel für Nachhaltigkeit: Neben dem Umweltaspekt garantiert die Wartung der Anlagen zusätzlich dauerhafte Arbeitsplätze in den Werkstätten für Solartechnik."
Quelle: Pressemitteilung DBU

 
         
         
         
         
         
         
         
         
         
         
         
         
         
         
         
       
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