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Silent Disco: was bringt uns diese Erfindung?

Archivmeldung vom 08.08.2018

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 08.08.2018 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Silent Disco
Silent Disco

Bild: (CC BY-SA 2.0) by  tammy gia

Manch einer kennt es vielleicht schon und andere wiederum haben noch nie davon gehört: Silent Disco. Vor allem in einer Großstadt, wie Berlin oder Hamburg, oder im Sommerurlaub ist man der Tanzveranstaltung, die ohne eine laute Beschallung aus Lautsprecherboxen auskommt, womöglich bereits begegnet. Doch was verbirgt sich eigentlich genau hinter dem Prinzip der Silent Disco?

Die Entwicklung von Silent Disco

Wer eine Silent Disco besucht, der bekommt beim Eintritt in die jeweilige Lokalität Kopfhörer von Bose oder ähnlich hochwertigen Marken aufgesetzt, über die einzig und allein die Musik abgespielt wird, die während einer Veranstaltung von DJs aufgelegt wird. Für gewöhnlich laufen alle verteilten Kopfhörer über die gleiche Frequenz, so dass jeder Besucher die gleichen Lieder hört. Jedoch bieten viele Clubs auch die Variante, dass man zwischen zwei oder drei verschiedenen Musikrichtungen wählen kann. Hierbei könnte es sich als besonders unterhaltsam erweisen, dass alle Partybesucher in einem ganz anderen Stil tanzen. Im Jahr 2003 fand die Idee für eine Silent Disco ihren Ursprung bei einem Kunstprojekt in Rotterdam, woraufhin in ganz Niederlande zahlreiche Bars und Discos das Konzept adaptierten. Der Trend schwappte schnell nach Deutschland über, wo angesagte Clubs das spezielle Tanzvergnügen in ihr Programm einführten. Im Soda-Club in Berlin wurde seit 2010 regelmäßig eine Kopfhörer Party veranstaltet, die nach anfänglicher Euphorie mit 500 Gästen, wieder abgeschafft wurde, da das Unbekannte zwar anlocken, aber sich nur als kurzlebiger Trend bewähren konnte.

Wozu braucht man eine Silent Disco?

Der größte Vorteil der Silent Disco liegt, zumindest für Außenstehende, klar auf der Hand. Umliegende Anwohner bleiben spät in der Nacht von störendem Lärm verschont, so dass die Clubs ohne Beschwerden ihre Veranstaltung durchführen können. Es sei denn, die Partygäste sind so begeistert, dass jeder Einzelne sich zum Mitsingen animiert fühlt und das dann doch wieder zum öffentlichen Ärgernis führen kann. Genau das ist in diesem Sommer 2018 passiert, als Hunderte von Menschen eine Open Air-Party im Stil der Silent Disco in Hamburg feiern wollten. Grundsätzlich jedoch ist das Konzept der Silent Disco vor allem für die Bars und Clubs gut geeignet, die sich an gesetzliche Vorschriften zur Lärmbelästigung halten müssen. In den Sommermonaten bietet sich das Prinzip der leisen Party für Musik-Festivals an, so dass nicht extra abgelegene Orte dafür ausgewählt werden müssen. In Österreich sind Open Air-Events im Stil der Silent Disco nach wie vor sehr beliebt, so dass man in seinem Urlaub auf der Silent Disco Beachtour mittanzen kann. Auch wenn man nicht von einer bahnbrechenden Erfindung sprechen kann, die sich überall auf der Welt etabliert hat, lässt sich der Grundgedanke dennoch auf verschiedene andere Bereiche anwenden, in denen der Einsatz von Kopfhörern durchaus sinnvoll erscheint.

Der Ausbau des Silent Disco-Konzepts

Für gut besuchte Veranstaltungen, wo man weit entfernt vom Mittelpunkt des Geschehens sitzen muss, könnten Kopfhörer eine große Abhilfe darstellen. Bei wichtigen großen Sportveranstaltungen, wie Fußballspielen oder Tennis-Matches, kann man direkt mitverfolgen was vor sich geht, ohne dass man eine zusätzliche Berichterstattung benötigt. In der Sparte E-Sport hingegen werden die Wettkämpfe an PC und Spielkonsolen, wie der Playstation 4 oder der Xbox One, ausgetragen und bei einer hohen Anzahl an Zuschauern braucht es Kommentatoren, die den Verlauf des Matches wiedergeben. E-Sport-Events erfreuen sich einer immer größer werdenden Beliebtheit, so dass bei internationalen Turnieren Zuschauer aus aller Welt anreisen. Wer extra zum Austragungsort von großen E-Sport-Events fährt, der möchte auch live mitbekommen können, wie sich das Lieblingsteam in der Endrunde schlägt. Ideal wäre es hierfür, wenn die Veranstaltungsbesucher über Kopfhörer die Sprache auswählen könnten, in der sie das Battle verfolgen möchten. Wenn man sich anschaut, wie viele Menschen jedes Jahr zu den Dota2-Meisterschaften „The International“ und der „League of Legends“-WM anreisen, würde sich die Investition in ein „Silent eSport-Event“ allemal lohnen. Die „LoL“-Weltmeisterschaft konnte im Oktober 2017 80.000 Fans zum Finale nach Peking locken. Zusätzlich haben 40 Millionen Gamer die Show per Streaming verfolgt. Auch Wettanbieter haben das Potential erkannt und Portale wie Betway haben Wettmöglichkeiten für alle möglichen eSport-Events im Sortiment. Neben den E-Sport-Events würde sich die Idee der Silent Disco auch perfekt mit Freiluftkinos vereinbaren lassen. Da können schon mal um die 1.000 Filmliebhaber zusammenkommen, wie in der Nähe von Frankfurt im Freibad Bad Vilbel. Sofern man das Kinopublikum mit Kopfhörern ausstatten würde, könnte jeder für sich selbst die Lautstärke regulieren, man wäre nicht abgelenkt von nervigen Geräuschen von Sitznachbarn und last but not least, würden sich mit Sicherheit keine Hausbewohner in der Umgebung über Lärm beschweren.

Die Idee der Silent Disco war im Ansatz also schon mal richtungsweisend. Jetzt muss das Ganze nur noch entsprechend weiterentwickelt werden. Doch selbst wenn das Prinzip selbst noch nicht fehlerfrei ist, ein Besuch der Silent Disco lohnt sich schon jetzt allemal. Immerhin ist es doch amüsant, ein Gespräch an der Bar zu halten, während hinter einem hunderte von Menschen zu lautloser Musik tanzen.

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