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Die Stadt als Spielplatz

Archivmeldung vom 26.05.2018

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 26.05.2018 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Manuel Schmidt
Die Sozialwissenschaftlerin Ulrike Igel von der HTWK Leipzig testet die frisch angebrachten Wegemarkierungen in Leipzig-Grünau. Quelle: Foto: Stephan Schreiter/HTWK Leipzig (idw)
Die Sozialwissenschaftlerin Ulrike Igel von der HTWK Leipzig testet die frisch angebrachten Wegemarkierungen in Leipzig-Grünau. Quelle: Foto: Stephan Schreiter/HTWK Leipzig (idw)

Kinder kommen mit einem natürlichen Bewegungsdrang auf die Welt. Weil es aber immer mehr „Schrittklauer“ wie Fernsehen, Computer oder Elterntaxis gibt, kommt die Bewegung insbesondere von Schulkindern viel zu kurz. Wissenschaftlerinnen der Hochschule für Technik, Wirtschaft und Kultur Leipzig (HTWK Leipzig) und des Universitätskinderklinikums haben deshalb Fußwege in der Leipziger Großraumsiedlung Grünau farbig markiert, um damit Bewegungsanreize im alltäglichen Lebensumfeld von Kindern zu schaffen. Die Aktion zum Weltspieltag ist Teil des Praxisforschungsprojekts „Grünau bewegt sich“, das die Entwicklungschancen von Kindern durch die gesundheitsförderliche Veränderung ihrer Lebenswelten verbessern will.

Die Idee ist denkbar einfach: Wege, auf denen gehüpft und balanciert werden kann, regen Kinder zu mehr Bewegung an – vor allem dann, wenn sie die Gestaltungsideen dazu selbst entwickelt haben. So waren Schülerinnen und Schüler zweier Leipziger Grundschulen von Beginn an in das Projekt einbezogen. Haben sie ihren Schulweg und mögliche Fortbewegungsarten im Unterricht zunächst theoretisch unter die Lupe genommen, ging es bei der ganz praktischen Wegeerkundung darum, selbst Bewegungsanlässe zu erkennen und eigene Gestaltungsideen für farbige Markierungen zu entwickeln. Aus der Vielfalt der Vorschläge wählten die Kinder schließlich ihre Favoriten aus, die nun auf Rasenkanten, Treppen und Gehwegplatten dauerhaft wie „Schrittmacher“ für einen bewegten Schulweg funktionieren.

„Wenn wir zu mehr Bewegung und Aktivität im Stadtteil animieren und ermutigen wollen, müssen wir die zukünftigen Nutzer, in diesem Fall die Kinder, unbedingt einbeziehen“, so Prof. Gesine Grande, Leiterin des Praxisforschungsprojekts „Grünau bewegt sich“ an der HTWK Leipzig. „Wenn die Kinder ‚ihre‘ Fußwege dann bespielen können, bestärkt sie das nicht nur in ihrem natürlichen Bewegungsdrang, sondern auch in ihrem Vertrauen, selbst Veränderungen bewirken zu können – so wie in diesem Projekt, das sie maßgeblich mitgestaltet haben.“

Um zu überprüfen, ob die Wegemarkierungen tatsächlich zu mehr und intensiverer Bewegung führen, untersuchen die Wissenschaftlerinnen von „Grünau bewegt sich“ die Häufigkeit und Art der Schulwegnutzung. „In einer Pilotstudie zeigte sich, dass nach der Kreide-Markierung von Wegen die Bewegungsintensität von Kindern und Jugendlichen höher war als vor der Markierung. Bei Erwachsenen und Seniorinnen ließen sich dagegen keine Unterschiede feststellen“, erklärt Ulrike Igel von der HTWK Leipzig. In den nächsten Monaten werden die Wissenschaftlerinnen diesen Effekt nun anhand der dauerhaften Farbmarkierungen in einer Studie überprüfen. Unterstützung für die Wegemarkierung kam vom Deutschen Kinderhilfswerk, vom Bund-Länder-Programm „Soziale Stadt Leipzig-Grünau“ und dem Bürgerverein Grünau.

Die Aktion ist nur ein Baustein des umfassend angelegten Forschungsprojekts „Grünau bewegt sich“, in welchem die Gesundheit von Kindern durch Veränderungen im Lebensumfeld verbessert werden soll. Im Fokus steht dabei ein gesundes Körpergewicht der Heranwachsenden – denn laut aktueller Studien ist beinahe jedes zehnte Vorschulkind übergewichtig. Das auf Jahre angelegte Forschungsprojekt erprobt modellhaft in Leipzig-Grünau, wie durch Maßnahmen im Stadtteil die Kindergesundheit nachhaltig verbessert werden kann. Die Ergebnisse sollen Vorbild für andere Städte und Stadtteile sein.

„Grünau bewegt sich“ ist ein Gemeinschaftsprojekt der Stadt Leipzig, der Universitätskinderklinik und der HTWK Leipzig. Es wird hauptsächlich von der AOK Plus und anteilig von der ikk classic und der Knappschaft gefördert.

Quelle: Hochschule für Technik, Wirtschaft und Kultur Leipzig (idw)

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