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Noch nie wurde weniger geraucht - Zigarettenabsatz auf historischem Tiefstand

Archivmeldung vom 08.02.2023

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 08.02.2023 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Mary Smith
2012-2022 BVTE-Grafik Zigarettenabsatz
2012-2022 BVTE-Grafik Zigarettenabsatz

Bildrechte: Bundesverband der Tabakwirtschaft und neuartiger Erzeugnisse (BVTE) Fotograf: Bundesverband der Tabakwirtschaft und neuartiger Erzeugnisse (BVTE)

Der Zigarettenabsatz ist 2022 auf 65,8 Mrd. Stück gefallen. Das sind 8,3% weniger als im Vorjahr, als noch 71,7 Mrd. Zigaretten versteuert wurden. Das geht aus den heute vom Statistischen Bundesamt veröffentlichten Zahlen zum Steuerzeichenbezug für Tabakwaren und Substituten für Tabakwaren hervor.

Der Zigarettenabsatz geht seit Jahren kontinuierlich zurück. 2012 wurden noch 82,4 Mrd. Zigaretten konsumiert. Durch Tabaksteuererhöhungen, aber auch durch inflationsbedingte Preisanpassungen ist zum Beispiel eine Packung Zigaretten (20 St.) im Top-Markenbereich 2022 und 2023 jeweils um über 5% teurer geworden und liegt damit unter der durchschnittlichen Inflationsrate.

Zigarettenkonsumenten sind sehr preissensibel, ein Teil davon ist seit der Pandemie auf Dreh- und Stopftabak umgestiegen oder hat den Konsum eingeschränkt. Ein kleiner Teil konsumiert neuartige Nikotinprodukte oder Tabakerhitzer. "Fakt ist, in Deutschland wird nicht mehr, sondern weniger geraucht", stellt Jan Mücke fest, Hautgeschäftsführer des BVTE.

Obwohl 2022 das erste Jahr war, in dem es keine coronabedingten Reiserestriktionen mehr gab, betrug der Anteil der nicht in Deutschland versteuerten Zigaretten 17,3%. Der bundesweite Anteil liegt ca. 10% unter dem Vorkrisenniveaus von 2019 als der Anteil der nicht in Deutschland versteuerten Zigaretten noch 19,1% betrug, d.h., dass der niedrigere Zigarettenabsatz im Inland auch nicht vollständig durch billigere Einkäufe in Polen, Tschechien, Österreich, Luxemburg oder durch den Schwarzmarkt kompensiert wurde. Dies geht aus der IPSOS-Entsorgungsstudie hervor, die jährlich ca. 185.000 weggeworfene Zigarettenschachteln aus Entsorgungsanlagen und von der Straße nach ihrer Herkunft untersucht.

Der steuerlich günstigere Feinschnitt (Dreh- und Stopftabak), ist mit 25 080 Tonnen im Vergleich zum Vorjahr mit 24 854 Tonnen mit einem Zuwachs von 0,9% stabil geblieben. Zigarren/ Zigarillos verzeichnen im Vergleich zum Vorjahr mit 2,5 Mrd. Stück ein Minus von 8,9%. Die Steuerkategorie Pfeifentabak, die 2021 noch den klassischen Pfeifentabak, Wasserpfeifentabak und die Tabakerhitzer umfasste, gibt nur noch den Absatz des klassischen Pfeifentabaks an, der als Nischenprodukt nur 324,5 Tonnen erreichte. Die Menge beim Wasserpfeifentabak lag bei 962,6 Tonnen. Shisha-Tabak ist ein Lifestyle-Produkt mit wachsendem Potenzial, da jedoch Wasserpfeifentabak seit 2022 ähnlich wie Zigaretten besteuert wird bzw. die Packungsmenge seit Juli 2022 nur in Deutschland auf 25 g beschränkt wurde, kämpft die Branche in Deutschland um ihre Existenz. Im Vorjahr dürfte die Menge deutlich höher gewesen sein. Zu Tabakerhitzern - mit nur zwei Anbietern auf dem deutschen Markt - gibt es aus wettbewerblichen Gründen keine publizierten Absatzzahlen vom Statistischen Bundesamt.

Seit Juli 2022 werden nikotinhaltige und nikotinfreie Liquids für E-Zigaretten in Deutschland erstmals mit 0,16 Euro/ml versteuert. Die Menge, die versteuert wurde, beträgt 266 018 Liter, das entspricht einem Steuerwert von 42,6 Mio. Euro. Die nächste Steuerhöhung für E-Zigaretten steht erst 2024 an. Zu steuerlich bedingten Ausweichbewegungen der Liquid-Konsumenten können noch keine Aussagen getroffen werden. Effekte der Steuererhöhungen werden erst sichtbar sein, wenn die unversteuerten Altbestände im Markt ab dem 13. Februar nicht mehr verkauft werden dürfen. Bis 2026 erwartet das Bundesfinanzministerium Einnahmen von 1 Mrd. Euro durch E-Zigaretten. "Das scheint mir nicht sehr realistisch zu sein", so Jan Mücke," zumal schon im ersten Jahr nach der Steuererhöhung die Einnahmenprognose für alle zu versteuerten Produkte deutlich nach unten korrigiert wurde". Nach dem BMF-Monatsbericht vom Januar 2023 betrugen die gesamten kassenmäßigen Tabaksteuereinnahmen des Bundes 2022 14.229 Mio. Euro, das sind im Vergleich zum Vorjahr 3,4% weniger mit 14.733 Mio. Euro an Einnahmen aus der Tabaksteuer - trotz Steuererhöhung.

Quelle: Bundesverband der Tabakwirtschaft und neuartiger Erzeugnisse (BVTE) (ots)

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