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Wüstenstrom - Von der Vision zur Wirklichkeit

Archivmeldung vom 28.05.2009

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 28.05.2009 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch HB
Andasol Solar Power Station in Spanien
Andasol Solar Power Station in Spanien

Greenpeace-Studie zeigt die Perspektiven solarthermischer Kraftwerke

(c) Greenpeace/Markel Redondo
(c) Greenpeace/Markel Redondo

Solarthermische Kraftwerke können künftig bis zu ein Viertel des weltweiten Strombedarfs umweltfreundlich, preiswert und zuverlässig decken. Zu diesem Ergebnis kommt jetzt eine Greenpeace-Studie. Die erforderlichen Kraftwerke, Speicherkapazitäten und die Übertragungsnetze sind technisch ausgereift und erprobt. Für die umfassende Nutzung von Wüstenstrom fehlt jedoch ein deutliches politisches Signal. Greenpeace fordert die Bundesregierung auf, den Stromimport aus den Wüsten gesetzlich zu fördern und das Thema auf die internationale politische Agenda zu setzen.

"Die Nutzung des Energiepotentials der Sonne ist eine der klügsten Antworten auf die globalen Umwelt- und Wirtschaftsprobleme dieser Zeit", erklärt Andree Böhling, Energieexperte von Greenpeace. "Solarthermische Kraftwerke können zukünftig dreimal mehr Strom produzieren als alle Atomkraftwerke weltweit. Und dies sauber, sicher und ohne Folgekosten." Bis 2050 könnten Solarkraftwerke mit einer Gesamtkapazität von 1.500 Gigawatt installierter Leistung bis zu 7.800 Terrawattstunden Strom produzieren. Zum Vergleich: Im Jahr 2007 haben alle 439 Atomkraftwerke der Welt gemeinsam 2.600 Terrawattstunden Strom erzeugt.

Die Greenpeace-Studie "Globaler Ausblick auf die Entwicklung solarthermischer Kraftwerke 2009" zeigt zudem, dass solarthermische Kraftwerke bis 2050 den Ausstoß von 4,7 Milliarden Tonnen klimaschädlichen Kohlenstoffdioxides verhindern könnten. Diese Einsparung entspricht dem sechsfachen Volumen des derzeitigen CO2- Ausstoßes in Deutschland. Für die Weltwirtschaft wäre die Technologie ein Konjunkturmotor: 15 Milliarden Euro könnten pro Jahr an zusätzlichen Investitionen ausgelöst und damit bis 2050 über zwei Millionen neue Arbeitsplätze geschaffen werden. Bereits 2020 könnte die Zahl neu geschaffener Arbeitsplätze auf mehr als 200.000 steigen.

"Frau Merkel muss das Thema Wüstenstrom endlich aus der Forschungsecke herausholen und auf die internationale Agenda der Klimakonferenzen und des nächsten G8-Gipfels setzen", sagt Böhling. "Solarthermische Kraftwerke können nach der Windkraft und der Photovoltaik zum dritten globalen Exportschlager der Erneuerbaren Energien werden."

Solarthermische Kraftwerke benötigen im Gegensatz zu Atom- und Kohlekraftwerke nur für wenige Jahre eine Anschubfinanzierung. Folgekosten für Atommüll oder Zertifikate für CO2-Emissionen fallen nicht an. Deutschland kann vom Wüstenstrom in doppelter Weise profitieren: als Importeur sauberen Stroms und als Exporteur für die Technik. Deutsche Anlagenbauer sind bereits weltweit führend.

Greenpeace fordert weltweit alle Regierungen auf, gemeinschaftlich Konzepte für den Bau von Solarkraftwerken in Wüsten und erforderliche Stromverbundnetze zu entwickeln. Deutschland und Europa sollten zudem mit den Staaten der MENA-Region (Nahost und Nordafrika) gemeinsam eine Roadmap für den Bau von Wüstenkraftwerken und dem erforderlichen Stromverbundnetz erarbeiten. Zudem sollte der Forschungsetat für solarthermische Kraftwerke von derzeit acht Millionen Euro jährlich an das Niveau der Kernfusionsforschung von über 130 Millionen Euro angepasst werden.

Quelle: Greenpeace

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