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Angst und Angststörungen-erkennen

Archivmeldung vom 26.02.2020

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 26.02.2020 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Bild: pixelio.de, günther gumhold
Bild: pixelio.de, günther gumhold

Angst ist ein normales Gefühl. Sie warnt uns, wachsamer zu sein, und hilft uns, unsere Kräfte zu mobilisieren und Schutzmaßnahmen zu ergreifen. Auch der Körper gibt Alarm: Die Muskeln spannen sich an, das Herz schlägt schneller und Stresshormone werden ausgeschüttet. Nach überstandener Gefahr ertönt die Angstreaktion und die Entspannung schaltet sich ein. Doch wo ist die Grenze zwischen normaler Angst und Angststörung? Sobald Angst unsere Gefühlswelt belastet, unseren Alltag beherrscht und unsere Handlungsfähigkeit lähmt, sollte eine medizinische Abklärung erfolgen, denn solche Ängste können Zeichen einer Angststörung oder Ausdruck einer anderen psychischen oder physischen Krankheit sein.

Was sind Angststörungen?

Angststörungen gehören zu den häufigsten psychiatrischen Erkrankungen weltweit. Unbehandelt neigen Angststörungen zur Chronifizierung. Depressive Episoden sind bei Angstpatienten nicht die Ausnahme, sondern die Regel. Deshalb kommt der Frühdiagnose, die immer eine umfassende körperliche Abklärung einschließt, und der Behandlung von Angststörungen in unserer Klinik eine zentrale Bedeutung zu.

Was sind die Symptome einer Angststörung?

Die Krankheitsbilder unterscheiden sich je nach der vorherrschenden Form der Angst erheblich, und oft zeigen die Betroffenen unterschiedliche Formen der Angst. Was sind die Krankheitsbilder? Der Begriff der Phobien fasst krankheitsbedingte Ängste vor Ereignissen, Situationen, Gegenständen oder Personen zusammen, die von den Betroffenen in einem unangemessenen Wunsch ausgedrückt werden, die Ursache der Angst zu vermeiden. Phobien können sehr unterschiedlich sein:

Generalisierte Angststörung

Ein Charakteristikum der generalisierten Angststörung ist dagegen eine bereits seit Monaten oder Jahren bestehende quälende Angst, die das Denken und die Einstellung des Betroffenen dauerhaft bestimmt und nicht mehr beherrschbar ist. Charakteristisch sind ständige innere Unruhe und Anspannung sowie das ständige Grübeln über mögliche Gefahren und Unfälle. Die Angst ist ein ständiger Begleiter der Betroffenen und kann manchmal zu Panikattacken oder Depressionen führen.

Agoraphobie

Agoraphobie ist die Angst vor öffentlichen Räumen, vor der Ansammlung von Menschen oder in allgemeinen Situationen, in denen Flucht, Hilfe oder Rettung für die Betroffenen unerreichbar erscheint. Die innere Unruhe kann sich bis zum Unerträglichen steigern. Der Drang, den Ort sofort zu verlassen, ist groß. Menschen mit Agoraphobie meiden daher öffentliche Verkehrsmittel, Autofahrten auf Autobahnen oder abgelegenen Landstraßen, aber auch das Einkaufen im überfüllten Stadtzentrum. Manche Menschen können die täglichen Anforderungen nur in der Gesellschaft einer vertrauten Person bewältigen.

Soziale Phobie

Die Sozialphobie ist gekennzeichnet durch die Angst, von anderen beobachtet, ausgesetzt und negativ beurteilt zu werden. Die Betroffenen meiden daher gesellschaftliche Anlässe, bei denen sie mit anderen sprechen oder essen müssen. Erröten, Zittern oder sogar die Angst vor Erbrechen können auftreten.

Die zahlreichen unterschiedlichen Ängste vor bestimmten Dingen oder Situationen werden als spezifische Phobien bezeichnet, wobei u.a. Tier-, Naturgewalt-, Injektions- und Verletzungsphobien sowie die situationsbezogenen Typen (z.B. Flugangst) zu nennen sind. Bei weitem nicht alle spezifischen Phobien sind behandlungsbedürftig. Auf der anderen Seite gibt es aber auch starke Ausprägungen mit großem Leidensdruck.

Panikstörungen

Die Panikstörung, die sich durch immer wiederkehrende Panikattacken bemerkbar macht, überfällt die Betroffenen wie aus heiterem Himmel. Körperlich macht sich die Panik durch schwere Beschwerden wie Atemnot, Herzklopfen, Schweißausbrüche und Ohnmachtsgefühle bemerkbar, die sich bis zur Todesangst steigern können, in der Regel aber innerhalb einer Stunde wieder vollständig abklingen. Viele Betroffene leben mit ständiger Sorge vor der nächsten Panikattacke, und es ist oft diese Angst vor der Angst, die im Alltag als besonders einschränkend empfunden wird. Typisch ist hier auch das Auftreten von Vermeidungsverhalten, d.h. die Betroffenen gehen jeder Situation aus dem Weg, die die nächste Panikattacke heraufbeschwören könnte.

Posttraumatische Belastungsstörung

Die posttraumatische Belastungsstörung (PTBS) entwickelt sich nach einem traumatischen Lebensereignis, das Leib und Leben gefährdet. Beispiele für solche traumatischen Lebensereignisse sind schreckliche Erfahrungen von Terror, Krieg, Folter, Flucht, Vertreibung, Vergewaltigung, Missbrauch, aber auch Naturkatastrophen, Verbrechen oder Unfälle. Häufig führt das Trauma zu Todesangst und Schrecken. Charakteristische Symptome der PTBS sind Vermeidungsverhalten, das Wiedererleben des Traumas in Form von unkontrollierbar wiederherstellbaren Erinnerungen und quälenden Albträumen sowie innere Anspannung, die sich in Form von Schlafstörungen, Angst oder Reizbarkeit äußert.

Wie können Angststörungen behandelt werden?

Menschen, die an Angst leiden, nehmen oft erst nach Jahren bestehender und verborgener Symptome psychiatrische Hilfe in Anspruch. Mit zunehmender Dauer der unbehandelten Erkrankung leidet der Betroffene unnötig und die sehr guten Behandlungsaussichten nehmen ab. Erste Anzeichen einer Angststörung sollten daher psychiatrisch abgeklärt werden, sei es ambulant in unserer Spezialambulanz für Menschen mit Angststörungen oder stationär. In der Behandlung von Angststörungen sind in den letzten Jahren sehr ermutigende Fortschritte erzielt worden. Die Kombination von psychotherapeutischer und Behandlung mit Medikamenten wie Opipranol ist klinisch erwiesen und langfristig wirksam.

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