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Terra Preta – der ″Turbolader″ für den Garten

Archivmeldung vom 31.07.2020

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 31.07.2020 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Selbst hergestellte Terra Preta: Gartenkompost mit Erde und Holzkohle (siehe Pfeile)
Selbst hergestellte Terra Preta: Gartenkompost mit Erde und Holzkohle (siehe Pfeile)

Foto: Holger Casselmann
Lizenz: CC BY-SA 3.0
Die Originaldatei ist hier zu finden.

Zurück zum Ursprung unserer Böden: „Terra Preta“ kommt aus dem Portugiesischen und heißt übersetzt „schwarze Erde“. Dieser Bodentyp wurde von Archäologen bei Ausgrabungen rund um Indiosiedlungen in Brasilien entdeckt. Schnell wurde den Forschern klar, dass dies Erde nicht auf natürlichen Weg entstanden ist, denn er enthielt Knochen, Lebensmittelreste, menschliche und tierische Ausscheidungen und einen hohen Anteil an Holzkohle. Darüber berichtet das Magazin "Gute-Nachrichten.com.de."

Terra-Preta-Projekt auf dem Sand in Tübingen
Terra-Preta-Projekt auf dem Sand in Tübingen

Foto: Klaeren
Lizenz: CC BY-SA 3.0
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Holzkohle als Grundstoff für Terra Preta (=Schwarzerde)
Holzkohle als Grundstoff für Terra Preta (=Schwarzerde)

Foto: Wdwdbot
Lizenz: CC BY-SA 3.0 de
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Weiter berichtet das Magazin: "Man hat daraus gefolgert, dass die Bewohner des Urwalds diese Erde selbst herstellten, um die Erträge zu verbessern, denn der Boden im Urwald ist äußerst nährstoffarm.

Jetzt kommt das Überraschende: Terra Preta gibt es nicht nur im Urwald, sondern es wurde auch von einer Forschergruppe um Professor Bruno Glaser von der Universität in Halle auch in Deutschland, nämlich im Wendland nachgewiesen. Das Wendland liegt m Osten Niedersachsens. Dort ist der Boden ein nährstoffarmer Sandboden, vergleichbar mit den Böden im Urwald. Auch dort wurden in der Vorzeit die Böden mit Abfällen und Holzkohle angereichert, um die Ertragsqualität zu erhöhen.

bei der Bekämpfung des Klimawandels. Sie kann – im großen Stil eingesetzt – für eine wesentlich bessere Bodenfruchtbarkeit und damit für eine Ertrags- und Ernährungssicherheit für die gesamte Weltbevölkerung sorgen.

Was unterscheidet Terra Preta von herkömmlichen Böden?

Terra Preta enthält vier Mal mehr Phosphat, drei Mal mehr Kalium und doppelt soviel Stickstoff wie unser einheimischer Boden. Vor allen Dingen enthält es siebzig Mal mehr Pflanzenkohle als unsere einheimischen Böden. Die Pflanzenkohle hat die Eigenschaft, Kohlenstoff langfristig zu speichern und damit dem natürlichen Nährstoffkreislauf zu entziehen. Also Pflanzenkohle macht genau das Gegenteil, was bei der Verbrennung von fossilen Energieträgern wie Kohl, Öl oder Gas geschieht.

Terra Preta in der Paxis – Wie funktioniert es für jeden?

Aber nicht nur an der Uni Halle wird geforscht, es gibt bereits Menschen, die mit Terra Preta bereits in der Praxis arbeiten. In Sichtweite des Wilden Kaisers in Tirol liegt die Ortschaft Schwendt. Dort wohnt und arbeitet Caroline Pfützner. Eine Frau, die ein Ziel hat: „Wir wollen den Menschen das Konzept der Terra Preta näherbringen.“

Im Jahr 2008 kam Frau Pfützner zum ersten Mal mit Terra Preta in Kontakt. Sie wollte damals die Erde ihres eigenen Gartens verbessern, damit dieser mehr Ertrag bringt. Sie machte es wie die Indios und besorgte sich Gesteinsmehl, Mikroorganismen und Pflanzenkohle. Sie sammelte Küchen- und Gartenabfälle und mischte dies alles zusammen. Als der Kompostiervorgang nach einigen Monaten vollendet war, konnte Frau Pfützner eine fünf Millimeter dicke Schicht Terra Preta über ihr Gemüsebeet ausbringen. Sie sagt: „Das Ergebnis war phänomenal“. Sie hatte mehr Ertrag und weniger Schnecken in ihrem Garten. Sie war so begeistert, dass sie nach diesem Ergebnis ein Familienunternehmen gründete: Die TerraTirol KG. Ihr Mann führt die Geschäfte, sie ist für die Produktion der Erde zuständig. Caroline Pfützner erklärt die Wirkungsweise wie folgt: Die Tera Preta bringt Nährstoffe zurück in die Erde. Die Vorarbeit leisten die Mikroorganismen und unterstützen die Fermentation, also einen Gärungsprozess der Fäulnis verhindert und Vitamine und Enzyme entstehen lässt. Das Gesteinsmehl dient dabei den Mikroorganismen als Lebensraum. Bei den Indios waren es die Tonscherben.

Frau Pfützner legte Testbeete an, um einen Vergleich zwischen Terra Preta und normalen Erden ziehen zu können. Die Ergebnisse waren beeindruckend, denn der Ertrag lag zwischen 30 und 80 Prozent bei der Verwendung von Terra Preta höher.

Mittlerweile arbeitet Frau Pfützner mit der Universität in Innsbruck zusammen. Man untersucht, wie ein Großbauer sein unverkäufliches Gemüse sinnvoll mit Terra Preta wiederverwenden kann. Stolz sagt Frau Pfützner: „Wir leisten Pionierarbeit. Immerhin bauen wir den Boden für die nächste Generation“.

Ein spannendes Thema, das in naher Zukunft sicherlich noch viel mehr Aufsehen erregen wird und für jeden einzelnen Menschen, der sich auch für den Eigenanbau seiner Nahrung interessiert, von großem Interesse sein wird. Momentan kann man einen stetig wachsenden Trend erkennen: Schrebergärten werden in den Städten immer begehrter und sogar der Anbau von eigenen Lebensmitteln auf dem Balkon ist im Vormarsch, weil viele Menschen begreifen, wie wichtig eine echte, gesunde Nahrung anstatt künstlich erzeugter und langfristig krankmachender Fertignahrungsmittel ist.
Zurück zur Eigenverantwortung in diesem Bereich und zurück zu mehr Natur, aus der auch letzten Endes der Mensch entspringt, bringt uns wieder mehr zum Ursprung und damit zur Gesundung mithilfe unserer Verbindung zur Mutter Erde und zu dem, was natürliche Nahrung und ein gesunder und fruchtbarer Boden bietet.
Jeder der die Möglichkeit hat, kann einfach mal selbst ausprobieren und kreativ sein, um seine eigene Erde für den Garten zu verbessern. Terra Preta selbst gemacht also! ;-)

Datenbasis:

Quelle: Gute Nachrichten


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