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Jobangebote - Firmen kassieren Arbeitslose ab

Archivmeldung vom 14.03.2005

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 14.03.2005 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Michael Dahlke

Staatsanwaltschaft ermittelt gegen Hamburger Versandhandel wegen Betrugs.

Thomas Gab wollte eigentlich nur ein paar Euro von zu Hause aus dazuverdienen. Und die Anzeige des Hamburger Werbe- und Versandhandels Tüney klang verlockend: "Mitarbeiter für leichte Montagearbeiten in Heimarbeit gesucht". Für das Zusammenschrauben von 1000 Kugelschreibern stellte das Unternehmen 500 Euro Verdienst in Aussicht. Thomas Gab rief bei Tüney an. Doch statt Barem gab es für den Arbeitslosen nur Kosten: 40 Euro Bearbeitungsgebühr, 40 Euro für die Zusendung von Probematerial. Und keinen Cent für die montierten Kugelschreiber.

Thomas Gab ist einer von Tausenden, die jährlich auf unseriöse Jobangebote hereinfallen. Und es werden immer mehr. Die Verbraucherzentrale Hamburg warnt jetzt auf ihrer Internetseite vor Betrug, hat eine aktuelle Liste mit 90 Unternehmen herausgegeben, die als unseriös oder betrügerisch einzustufen sind. Allein in Hamburg gibt es 14 solcher Firmen.

Die Staatsanwaltschaft hat jetzt ein Ermittlungsverfahren gegen den Versandhandel Tüney eingeleitet. Es besteht in 20 Fällen Verdacht auf Betrug. "Die Firma erweckt den Eindruck, daß sie die geleistete Arbeit als Nebenverdienst oder Heimarbeit bezahlt", sagt Oberstaatsanwalt Rüdiger Bagger. "In Wirklichkeit wird jedoch nur Material übersendet, Vorkasse verlangt und die Leute aufgefordert, die von ihnen geschaffenen Artikel selbst zu vertreiben."

Das Geschäft floriert. "In Zeiten, in denen es kaum Arbeitsplätze gibt und Menschen händeringend Arbeit suchen, lassen sie sich leichtfertig auf solche Angebote ein", sagt Verbraucherschützerin Edda Castello. "Arbeitslose greifen nach jedem Strohhalm. Und erkennen oft zu spät, daß es sich um Abzocke handelt." Der Trick der Unternehmen: Bevor Interessenten auch nur einen Cent verdienen, müssen sie zahlen. Manchmal nur für einen teuren Telefonanruf. Manchmal für Unterlagen und Material. Die Vorleistungen liegen laut Nebenjob-Zentrale zwischen 30 und 3500 Euro. Die Jobangebote sehen dabei ganz unterschiedlich aus: Modeschmuck zusammenbasteln, Briefmarken sortieren, Adressen schreiben, Prospekte falten, "trendgerechte" Produkte verkaufen oder als Fotomodell arbeiten.

Die Verbraucherzentrale Hamburg rät den Betroffenen, die Verträge genau zu lesen. Es sei unseriös, wenn Verdienstmöglichkeiten übertrieben hoch angesetzt oder Vorauskasse gefordert werde, so Edda Castello. "Meist steht im Kleingedruckten, was wirklich hinter diesen Angeboten steckt.

Um die Firmen zu entlarven, hat die Verbraucherzentrale eine Checkliste erstellt, die zeigt, wie unseriöse Angebote erkannt werden. Die Checkliste sowie die Auflistung der Firmen gibt es im Internet (www.vzhh.de) oder in der Verbraucherzentrale in St. Georg, Kirchenallee 22. hk/nik

erschienen am 14. März 2005 in Hamburg

mehr: http://www.abendblatt.de/daten/2005/03/14/409807.html

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