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Grippesaison: Bei akuten Atemwegserkrankungen können Inhalatoren helfen

Archivmeldung vom 17.02.2024

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 17.02.2024 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Mary Smith
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Foto von cottonbro studio: https://www.pexels.com/de-de/foto/sitzung-jung-kind-gesundheit-5858856/

Bei verschleimten Atemwegen können elektrische Inhalatoren Abhilfe schaffen. Art des Gerätes richtet sich nach Einsatzzweck. Bei Medikamentenzugabe auf Partikelgröße und Vernebelungsleistung achten. Gerät regelmäßig reinigen. Bei Kindern auf besondere Sicherheitsaspekte achten. TÜV-Verband gibt Tipps zum richtigen Inhalieren.

Die Grippewelle rollt derzeit über Deutschland hinweg: Rund 2.000 grippeähnliche Neuerkrankungen pro 100.000 Einwohner:innen verzeichnete das Robert-Koch-Institut (RKI) in der fünften Kalenderwoche. Ob Grippe oder Erkältung - neben den von Ärzt:innen empfohlenen Medikamenten können auch Inhalationsgeräte bei Erkältungssymptomen helfen. "Inhalatoren, oft auch Vernebler genannt, können bei verschiedenen Beschwerden der oberen und unteren Atemwege eingesetzt werden", sagt Mark Küller, Referent für Medizinprodukte beim TÜV-Verband. "Die Geräte kommen zum Beispiel bei grippalen Infekten, chronischem Asthma oder intensiven Stimmgebrauch zum Einsatz." Inhalatoren können je nach Anwendungsgebiet entweder reine Kochsalzlösung oder verschriebene Medikamente vernebeln. Der entstehende Nebel wird über eine Maske oder ein Mundstück eingeatmet, um beispielsweise Schleim in den Bronchien oder in der Lunge zu lösen. Küller: "Bei chronischen Atemwegserkrankungen sollte der Einsatz eines Inhalationsgerätes grundsätzlich nur in Absprache mit dem behandelnden Arzt oder der behandelnden Ärztin erfolgen." Der TÜV-Verband gibt Tipps zum Kauf und zur Anwendung von elektrischen Inhalationsgeräten.

Kompressor-, Ultraschall- oder Membranvernebler?

Das Inhalieren über einer Schüssel mit heißem Wasser und Zusätzen wie Kochsalz oder ätherischen Ölen gilt als Hausmittel bei Erkältungskrankheiten. Dies ist jedoch ein weit verbreiteter Irrglaube: Wasserdampf transportiert die Salzteilchen nicht in die Atemwege, da Salz einen höheren Siedepunkt hat als Wasser. Außerdem sind die Tröpfchen zu groß, um in die unteren Atemwege zu gelangen. "Inhalatoren sind sicherer, da nicht mit heißem Wasser hantiert werden muss, wirksam und bequem in der Anwendung", sagt Küller. "Die feinen Aerosolpartikel transportieren den Wirkstoff tief in die Lunge." Inhalatoren gibt es, je nach Funktionsprinzip, in verschiedenen technischen Ausführungen:

  • Kompressor-Vernebler erzeugen mit Hilfe eines Kompressors Druckluft. Der Kompressor arbeitet wie eine Pumpe, die Luft ansaugt und mit hohem Druck wieder ausstößt. Die Druckluft wird dann durch die Wirkstofflösung geleitet und vernebelt diese zu winzigen Tröpfchen. So können Wirkstoffe und Wasser tief in die Atemwege gelangen.
  • Ultraschall-Vernebler versetzen Wasser und Wirkstofflösung in hochfrequente Schwingungen. Dadurch lösen sich feine Aerosolpartikel, die dann passiv durch den Luftstrom des Gerätes oder aktiv vom Anwender oder von der Anwenderin eingeatmet werden. Je höher die Frequenz, desto feiner die Tröpfchen. Das Aerosol vom Ultraschall-Verneblern kann tief in die Atemwege bis in die kleinsten Bronchien vordringen. Die meisten Geräte sind handlich und zur Mitnahme geeignet. Da bei der Anwendung Wärme entsteht, sind sie für bestimmte enzymhaltige Medikamente nicht geeignet.
  • Membran-Vernebler verfügen über eine dünne Membran mit mikroskopisch kleinen Löchern. Diese bestimmen die Größe der Aerosolpartikel. Wenn die Membran in Schwingung versetzt wird, saugen die Löcher die Wirkstofflösung an und erzeugen feinste Tröpfchen, die tief in die Bronchien gelangen. Membran-Inhalationsgeräte sind nahezu geräuschlos, klein und mobil einsetzbar. Häufig werden sie mit Akkus betrieben. Sie eignen sich daher besonders für unterwegs oder für Kinder.

Unabhängig davon, für welches Modell sich Verbraucher:innen entscheiden, liegen die Preise für Inhalationsgeräte, je nach Funktionen und Zubehör etwa zwischen 30 und 250 Euro. Verbraucher:innen, die sich nicht sicher sind, welches Gerät für ihre individuellen Bedürfnisse geeignet ist, sollten ihren Arzt oder ihre Ärztin um Rat fragen. Liegt ein ärztliches Rezept vor, übernimmt die Krankenkasse in der Regel die Kosten für das Inhalationsgerät abzüglich der gesetzlichen Zuzahlung.

Auf diese Kaufkriterien bei Inhalationsgeräten achten

Welches Gerät am besten geeignet ist, hängt vom Verwendungszweck des Inhalators ab. Bei unkomplizierten Atemwegserkrankungen wie Schnupfen oder Husten, zur Vorbeugung und für Personen, die ihre Stimme häufig beanspruchen, kann jedes Inhalationsgerät verwendet werden. Bei chronischen und schweren Atemwegserkrankungen hängt die Art des Inhalators von den Eigenschaften und der Dosis des zu verabreichenden Medikaments ab. Außerdem sollten sich Verbraucher:innen vergewissern, ob für sie eher ein Tisch- oder ein portabler Tascheninhalator in Frage kommt. "Tischgeräte sind in der Regel leistungsstärker", sagt Küller. "Dadurch ist die Behandlungszeit deutlich kürzer." Für Verbraucher:innen, die viel unterwegs sind, eignet sich eher ein portabler Inhalator. Weitere Kaufkriterien sind:

"Inhalationsgeräte sind Medizinprodukte und müssen besonders hohe gesetzliche Anforderungen erfüllen", sagt Küller. "Verbraucher sollten beim Kauf darauf achten, dass in der Produktbeschreibung entsprechende Hinweise auf die Zertifizierung zu finden sind." Eine gute Orientierung können auch Siegel unabhängiger Prüfstellen wie der TÜV-Organisationen bieten. Sie überprüfen zum Beispiel die vom Hersteller angegebenen Aerosoleigenschaften und die Qualität.

Inhalatoren richtig anwenden

Verbraucher:innen sollten sich vor der Benutzung die Hände waschen und sich vergewissern, dass das Gerät nach der letzten Benutzung gründlich gereinigt wurde. Dann wird der Schlauch oder der Mund-/Nasenaufsatz an das Gerät angeschlossen. Nun wird der Behälter mit der Inhalationslösung oder dem verschriebenen Medikament gefüllt. Anschließend wird das Mundstück in den Mund genommen. Damit die gesamte Wirkstoffmenge in die Atemwege gelangen kann, sollten Verbraucher:innen das Mundstück fest mit den Lippen umschließen. Anschließend wird das Gerät eingeschaltet. Verbraucher:innen sollten während der gesamten Inhalationszeit durch den Mund atmen. Wer damit Probleme hat, kann eine Nasenklammer verwenden. Nach der Anwendung wird das Gerät ausgeschaltet, ggf. vom Stromnetz getrennt und gereinigt. Küller: "Vor der ersten Anwendung sollten Nutzer:innen die Betriebsanleitung des Gerätes aufmerksam lesen und die Sicherheits-, Nutzungs- und Reinigungshinweise beachten."

Wenn der Patient ein Kind ist

Auf dem Markt gibt es Inhalatoren speziell für Kinder. Die bunten Geräte in Tierform sehen eher wie ein Spielzeug aus und können so dafür sorgen, dass das Kind keine Angst bekommt. Eltern sollten darauf achten, für welche Altersgruppe das Gerät geeignet ist. Für sehr kleine Kinder gibt es spezielle Masken. "Bei der Verwendung von Masken sollten Eltern darauf achten, dass die Maske richtig schließt. Ist das nicht der Fall und das Aerosol tritt seitlich aus, hat die Inhalation einen geringeren Effekt", sagt Küller. Ein Inhalator für Kinder muss verschiedene Sicherheitsanforderungen erfüllen: Sie werden mit Niederspannung betrieben und verfügen über eine Sicherung der Netzstromversorgung. Für unruhige Kinder empfiehlt sich ein stabiles Tischgerät mit langem Schlauch. Für Säuglinge, die noch nicht schnäuzen können, sind Inhalatoren empfehlenswert, die den Nasenschleim absaugen können.

Über den TÜV-Verband: Als TÜV-Verband e.V. vertreten wir die politischen Interessen der TÜV-Prüforganisationen und fördern den fachlichen Austausch unserer Mitglieder. Wir setzen uns für die technische und digitale Sicherheit sowie die Nachhaltigkeit von Fahrzeugen, Produkten, Anlagen und Dienstleistungen ein. Grundlage dafür sind allgemeingültige Standards, unabhängige Prüfungen und qualifizierte Weiterbildung. Unser Ziel ist es, das hohe Niveau der technischen Sicherheit zu wahren, Vertrauen in die digitale Welt zu schaffen und unsere Lebensgrundlagen zu erhalten. Dafür sind wir im regelmäßigen Austausch mit Politik, Behörden, Medien, Unternehmen und Verbraucher.

Quelle: TÜV-Verband e. V. (ots)

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