Direkt zum Inhalt Direkt zur Navigation
Sie sind hier: Startseite Ratgeber Recht Wirecard Anlegerskandal: Startschuss für Sammelklage gegen EY

Wirecard Anlegerskandal: Startschuss für Sammelklage gegen EY

Archivmeldung vom 15.03.2022

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 15.03.2022 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Sanjo Babić
Sitz der Wirecard AG in Aschheim (bei München), 2019
Sitz der Wirecard AG in Aschheim (bei München), 2019

Foto: Kaethe17
Lizenz: CC BY-SA 4.0
Die Originaldatei ist hier zu finden.

Das Musterverfahren nach dem Kapitalanleger-Musterverfahrensgesetz (KapMuG) gegen EY im Wirecard-Finanzskandal steht unmittelbar bevor und wird vor dem Bayerischen Obersten Landesgericht (BayObLG) in München stattfinden. Das Landgericht München I hat am 14. März 2022 seinen bindenden Beschluss verkündet, das Verfahren der nächsten Instanz vorzulegen (Az. 3 OH 2767/22 KapMuG).

Auf diese Nachricht zur Eröffnung einer "Sammelklage" gegen EY im Wirecard-Finanzskandal haben viele Geschädigte sehnlich gewartet.

Die Frist zur Anmeldung wird sechs Monate ab Eröffnung betragen. "Wir rechnen ab Mitte 2022 mit der Möglichkeit, Ansprüche von Wirecard-Geschädigten anmelden zu können", sagt Christopher Kress, Partner und Fachanwalt für Bank- und Kapitalmarktrecht von AKH-H. Geschädigte sollten sich jetzt bereits kostenfrei registrieren. Eine Anmeldung der Ansprüche ohne Rechtsanwalt oder Rechtsanwältin sieht das Gesetz nicht vor, es herrscht Anwaltszwang.

Der Vorlagebeschluss wirkt sich auch auf alle bereits anhängigen Verfahren gegen EY im Wirecard-Skandal aus, denn diese werden nun ausgesetzt. Unsere Kanzlei hatte ebenfalls Anträge auf Eröffnung eines Musterverfahrens gegen EY beim Landgericht München I gestellt und ein entsprechender Vorlagebeschluss stand kurz vor Verkündung (Az. 27 O 6417/21). Wir haben von Anfang an die Ernst & Young Wirtschaftsprüfungsgesellschaft als den erfolgversprechendsten Anspruchsgegner für geschädigte Anleger und Anlegerinnen angesehen.

Ein KapMuG-Verfahren bündelt insbesondere komplexe Verfahren von ein und demselben Sachverhalt, damit Geschädigte nicht jeweils einzeln klagen müssen. Vor allem Geschädigte ohne Rechtsschutzversicherung und Kleinanleger und -anlegerinnen mit einer geringeren Aktienzahl profitieren aus Kostengründen von einer Anmeldung im Musterverfahren - aber auch jene, die generell die Risiken eines Verfahrens scheuen. Über eine Anmeldung im Musterverfahren sind Geschädigte nicht direkt am Verfahren beteiligt, werden aber über alle Schritte informiert und können einem möglichen Vergleich mit EY beitreten. Durch eine Anmeldung wird die Verjährung der Ansprüche bis zum Abschluss des Musterverfahrens gehemmt. Ohne Anmeldung oder andere verjährungshemmende Maßnahmen wie Klageerhebung drohen Ansprüche der Geschädigten im Wirecard-Skandal Ende des Jahres 2023 zu verjähren.

Quelle: Rechtsanwälte Aslanidis, Kress & Häcker-Hollmann (ots)

Videos
Daniel Mantey Bild: Hertwelle432
"MANTEY halb 8" deckt auf - Wer steuert den öffentlich-rechtlichen Rundfunk?
Mantey halb 8 - Logo des Sendeformates
"MANTEY halb 8": Enthüllungen zu Medienverantwortung und Turcks Überraschungen bei und Energiewende-Renditen!
Termine
Newsletter
Wollen Sie unsere Nachrichten täglich kompakt und kostenlos per Mail? Dann tragen Sie sich hier ein:
Schreiben Sie bitte kapern in folgendes Feld um den Spam-Filter zu umgehen

Anzeige