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Kundenkarten: Geringe Ersparnis gegen viele Informationen

Archivmeldung vom 29.09.2009

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 29.09.2009 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Meilen, Punkte, Treueherzen - Bonusprogramme und Kundenkarten sind hierzulande sehr beliebt: Die Hälfte aller Einwohner in Deutschland nutzen laut einer Allensbach-Umfrage eine oder mehrere dieser kleinen Plastikkarten.

Es gibt eine Vielzahl von Programmen, die mit Rabatten und exklusiven Prämien locken. Doch Vorsicht vor der unbedachten Preisgabe persönlicher Daten: "Statt gleich im Geschäft die Anmeldung auszufüllen, sollte der Kunde in Ruhe zu Hause die Datenschutzhinweise lesen", empfiehlt Martin Gasper. Der Experte für Datenschutz und Compliance bei TÜV Rheinland prüft Unternehmen, die das Zertifikat "Datenschutz für Kundenbindungssysteme" erhalten wollen. Das TÜV Rheinland-Prüfzeichen bietet eine hilfreiche Orientierung bei der Wahl des Bonusprogramms: Es bescheinigt einen verantwortungsvollen Umgang mit Kundendaten. Dazu gehört etwa eine Zugriffs- und Weitergabekontrolle für Kundendaten.

Die Gefahr besteht, dass private Informationen an Dritte verkauft werden. "Daher so wenige Daten wie möglich angeben", rät der Experte. Seriöse Programme verlangen nur Namen und Adresse, nicht aber Handynummer oder die Höhe des Einkommens. Nutzer sollten darauf achten, wie ihre Daten verwendet werden: Kundenprofile darüber, wer welches Produkt wann und wo gekauft hat, lassen Rückschlüsse auf Lebensgewohnheiten zu. Wer sich keiner Flut von Werbeprospekten und -anrufen aussetzen will, sollte die Weitergabe seiner Daten prüfen und gegebenenfalls untersagen. "Meist hilft ein Anruf beim zuständigen Datenschutzbeauftragten. Der Kontakt muss im Vertrag oder auf der Homepage des Unternehmens zu finden sein", sagt Gasper. Ist keiner benannt, sollte die Wirksamkeit des Datenschutzes sehr kritisch betrachtet werden.

Eine Kundenkarte ersetzt keinen Preisvergleich - besonders nicht bei größeren Anschaffungen. "Käufer überschätzen häufig die gewährten Rabatte", warnt der Datenschützer. Denn erst ab einer gewissen Punktzahl erhalten Kunden Sachprämien, deren Wert kaum im Verhältnis zum Rabatt steht. "Die effektive Ersparnis liegt oft nur bei 0,5 bis drei Prozent", erklärt Martin Gasper. Zudem rät er Kunden davon ab, sich wegen Gelegenheitskäufen bei einem Programm anzumelden. "Sinnvoll sind Kundenkarten nur dort, wo man Stammkunde ist", betont er. Denn häufig verfallen Punkte nach einer gewissen Zeit. Wer dann, um den Bonus zu retten, noch schnell etwas einkauft, gibt unnötig Geld aus. Stattdessen empfiehlt der Experte anonyme Klebe- oder Stempelkarten, mit denen es etwa beim Bäcker jedes zehnte Brot gratis gibt: "Damit erhalten Kunden datenschutzrechtlich einwandfreie und konkrete Rabatte."

Quelle: TÜV Rheinland

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