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Anteiliges Sozialgeld für Besuche bei Vater

Archivmeldung vom 20.07.2011

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 20.07.2011 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Bild: Thommy Weiss  / pixelio.de
Bild: Thommy Weiss / pixelio.de

Ein Kind kann für regelmäßige Besuche beim getrennt von der Familie lebenden Vater anteilig Sozialgeld im Rahmen der Hartz IV-Leistungen beanspruchen. Auf eine entsprechende Entscheidung des Landessozialgerichts in Essen vom 20. Februar 2011 (AZ: L 7 As 119/08) weisen die Familienanwälte des Deutschen Anwaltvereins (DAV) hin.

Der 2002 geborene Kläger bezieht als Mitglied einer so genannten Bedarfsgemeinschaft mit seiner Mutter ebenso Hartz IV-Leistungen wie sein getrennt von der Familie lebender Vater. Auf Anordnung des Familiengerichts Essen verbrachte das Kind bestimmte Zeiten regelmäßig beim Vater. Der Vater beantragte deshalb beim zuständigen Jobcenter Essen, für jeden Tag, den sein Sohn bei ihm verbringt, ein 1/30 des maßgeblichen Regelsatzes zu zahlen. Der Antrag blieb erfolglos, ebenso wie die anschließende Klage beim Sozialgericht Duisburg. Dieses war der Meinung, dass neben den bereits erbrachten Leistungen an Mutter und Sohn kein Anspruch auf weitere Leistungsgewährung bestehe. Auch könne der Vater keine zusätzlichen Leistungen geltend machen, da ihm keine Kosten wie etwa Fahrtkosten entstünden.

Die Richter in der zweiten Instanz entschieden jedoch anders. Wohnten Kinder mit einer gewissen Regelmäßigkeit länger als einen Tag bei einem Elternteil, sei dies bereits eine temporäre Bedarfsgemeinschaft. Dem Kläger stehe daher Sozialgeld in Höhe von 1/30 des Monatsbeitrags für solche Tage zu, für die er nachweisen kann, dass er sich überwiegend - in der Regel länger als zwölf Stunden pro Kalendertag - bei dem Vater aufhalte. Er sei für diese Zeiträume hilfebedürftig, weil seine Mutter ihm für die Besuche beim Vater weder Geld noch Essen mitgebe und sein Vater Hartz IV-Leistungen nur für sich selber beziehe. 

Quelle: Arbeitsgemeinschaft Familienrecht im Deutschen Anwaltverein (ots)

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