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Menschliches Denken funktioniert teils unbewusst

Archivmeldung vom 31.10.2014

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 31.10.2014 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Nudel-Gehirn: Alles Bewusste läuft unbewusst ab. Bild: pixelio.de/M. Berger
Nudel-Gehirn: Alles Bewusste läuft unbewusst ab. Bild: pixelio.de/M. Berger

Unbewusstes Denken beeinflusst das bewusste Denken - und zwar ohne, dass die denkende Person etwas davon mitbekommt. Das zeigt eine neue Analyse der University of New South Wales. Dabei versuchten die Forscher der Frage auf den Grund zu gehen, ob es Teile im Gehirn gibt, die Informationen vor dem Bewusstsein zurückhalten, die mit dem bewussten Denkprozess quasi durch eine Hintertür verbunden sind.

Zu diesem Zweck wurden Studienteilnehmern Masken aufgesetzt, bei denen jedem Auge ein seperates Bild dargeboten wurde. Den Freiwilligen wurden Bilder von sich bewegenden Punkten gezeigt. Die Forscher befragten sie danach, in welche Richtung sich die Punkte bewegten. Der Haken: Die Bewegungen der Punkte am Beginn waren fast nicht wahrnehmbar und wurden erst mit der Zeit sichtbar.

Je früher die Probanden aber die Bewegungsrichtung der Punkte identifizieren konnten, umso akkurater fielen die Ergebnisse aus. Während eines anderen Experiments bewegten sich farbige Punkte ziellos vor einem Auge, während graue Punkte sich vor dem anderen Auge entweder nach rechts oder links bewegten. Die bunten Punkte überwältigen das Gehirn dabei dermaßen, dass die Bilder der grauen Punkte dadurch vollständig überdeckt werden.

Wichtige Grundlagenforschung

Ältere Studien haben bereits gezeigt, dass das Gehirn zwar sieht, was mit den grauen Punkten passiert, aber das nur unbewusst. Die aktuelle Erhebung wollte ergründen, ob Vorinformationen über die grauen Punkte die Richtigkeit der Antworten erhöht. Dies bestätigte sich nun. Die Freiwilligen konnten genauer die Bewegungsrichtung der grauen Punkte angeben, wenn sie die Punkte schon vorher zu Gesicht bekamen.

Die australischen Experten sehen die neuen Ergebnisse als ein Beispiel dafür, dass unbewusste Informationen den bewussten Entscheidungsprozess beeinflussen. Sie schlagen vor, dass - falls ähnliche Prozesse im Alltagsleben stattfinden - diese Erkenntnisse große Konsequenzen haben. So ließen sich Überlegungen dazu anstellen, wie das menschliche Denken grundsätzlich funktioniert.

Quelle: www.pressetext.com/Christian Sec

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