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Kleiderstoff als einfacher und effektiver Wasserfilter verwendbar

Archivmeldung vom 21.05.2010

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 21.05.2010 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Trinkwasser ist in Entwicklungsländern oft belastet. Bild: Oliver Haja/pixelio.de
Trinkwasser ist in Entwicklungsländern oft belastet. Bild: Oliver Haja/pixelio.de

Die traditionellen Sari-Kleider können Familien vor Cholerainfektionen schützen. Der Kleiderstoff wurde zur Filterung von Trinkwasser verwendet. Daraufhin ging die Zahl der Cholerafälle deutlich zurück. Zu diesem Schluss kommt ein Forscherteam der University of Maryland in der ersten Ausgabe des Wissenschaftsmagazins mBio, das von der American Society of Microbiology ASM herausgegeben wird.

"Das ist eine einfache Methode, um Wasser aus Teichen und Flüssen zu filtern und die Cholera-Inzidenz zu reduzieren", so Studienautorin Rita Colwell. Der Feldforschungsversuch in Matlab, Bangladesch, hat gezeigt, dass mit dieser Methode das Auftreten der Erkrankung um 48 Prozent zurückgegangen ist. Nach einem Zeitablauf von fünf Jahren haben die Forscher erneut eine Studie durchgeführt.

Einfache Trinkwasserfilterung

Das Forscherteam um Colwell hat 2003 die Ergebnisse einer Feldforschungsstudie präsentiert, nachdem sie Frauen in Bangladesch gezeigt hatte, dass man mit gefalteten Baumwolle-Saris Trinkwasser filtern kann und damit einer Cholera-Infektion vorbeugen kann. Daraufhin waren die Cholera-Fälle um nahezu 50 Prozent zurückgegangen. Obwohl die Resultate vielversprechend waren, befürchteten die Forscher, dass die Praxis in wenigen Jahren schon in Vergessenheit geraten könnte.

Fünf Jahre später hat das Forscherteam eine Nachfolgeuntersuchung gestartet, um Nachschau zu halten, ob diese Methode immer noch praktiziert wurde. Mehr als 7.000 Frauen aus Dörfern wurden dafür befragt. 31 Prozent von ihnen filterten das Wasser, 60 Prozent verwendeten Sari-Stoff dafür. Zusätzlich konnten die Forscher in einer Kontrollgruppe, die an der ursprünglichen Untersuchung nicht teilgenommen hatten und keine Instruktionen erhielten, 26 Prozent ausmachen, die ihr Trinkwasser ebenfalls filtert.

Hygiene-Erziehung dringend notwendig

"Das ist ein deutlicher Befund für die Befolgung von Instruktionen und die Nachhaltigkeit der Methode", so Colwell. "Es zeigt aber auch die Notwendigkeit für eine kontinuierliche Hygiene-Erziehung zur angemessenen Nutzung sowie die Vorteile einer einfachen Filterung." Die Forscher haben zudem auch das Vorkommen von Cholera in Haushalten in der nachfolgenden Studie untersucht. Obwohl statistisch nicht signifikant, fanden sie, dass die Inzidenz der Krankenhausaufenthalte für Cholera um 25 Prozent zurückgegangen ist.

Ein interessantes Detail am Rande war, dass auch Haushalte, bei denen das Trinkwasser nicht gefiltert wurde, deutlich weniger Cholerafälle aufgetreten sind, wenn benachbarte Familien ihr Wasser filterten.

Quelle: pressetext.austria Wolfgang Weitlaner

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