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Plastik, Kosmetik, Treibstoff mal anders – Algen die ″Alleskönner″

Archivmeldung vom 08.10.2016

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 08.10.2016 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Grünalgen
Grünalgen

Bild: © suavehouse113 / flickr.com (CC BY 2.0)

Algen spielen in der Wissenschaft und in der Wirtschaft eine immer wichtigere Rolle. In der Weltraumforschung und bei der Ernährung kann man auf Algen nicht mehr verzichten. Die Designerfirma AMAM aus Tokio erforscht in wie weit man Algen zur Herstellung von Plastik verwenden kann. Man verwendet insbesondere Agar, das man aus den Zellwänden verschiedener Algen gewinnt. Die Forscher von AMAM nennen ihr Vorhaben Agar Plasticity. Man will unterschiedliche Plastikarten entwickeln, wie Tüten, Folien und Schaumverpackungen.

Dahinter steckt die Idee, dass Plastikprodukte, die aus Agar hergestellt werden, bei der Entsorgung keine Rückstände in der Natur hinterlassen. Man hätte sogar den positiven Effekt, dass dann, wenn Agar zersetzt wird und in den Boden gelangt, dieser angereichert und dessen Wasserdurchlässigkeit erhöht werden würde.

Um eine Agar-Produktion im größeren Umfang zu ermöglichen, müsste man jedoch auf künstliche Algenfarmen setzen, um das Ökosystem in den Ozeanen nicht zu stören.

Kosmetikartikel aus Algen

Auf einen ähnlichen Weg begibt sich die Firma oceanBasis GmbH, die seit 2001 in der Ostsee auf der Höhe von Kiel die Braunalge Saccharina latissima züchtet. Aus dieser stellt man die Naturkosmetikserie Oceanwell her. Die Algen werden geerntet, gespült und in einer Mühle zerkleinert. Danach folgt ein Gärverfahren und mehrere Filterdurchläufe. Damit erhält man den Grundstoff, den man für die Kosmetikartikel braucht.

Algen werden zu Biotreibstoff

Im  Algen Science Center an der Universität in Jülich bringen Wissenschaftler des Instituts für Bio- und Geowissenschaften Mikroalgen mit dem CO2 aus dem Braunkohlekraftwerk im benachbarten Niederaußem zusammen. Daraus gewinnt man Öle, die als Basis für Biotreibstoffe dienen. Die Forscher argumentieren: „Die winzigen Algen wachsen bei den hohen Konzentrationen besonders schnell. Diese können dann als Alternative zum Erdöl für Flugzeugtreibstoff, als Grundstoff für die chemische Industrie oder als Nahrungsmittel eingesetzt werden.“

Algen, die wir Menschen im Badesee eher als lästig empfinden, haben offenbar ein Potenzial bei dessen Erforschung wir wohl erst am Anfang stehen. Wer weiß, wie uns die Algen in naher Zukunft noch positiv überraschen werden.

Quelle: gute-nachrichten.com.de /deutsche-wirtschafts-nachrichten.de

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