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Krebs: Winzling tötet Tumorzellen

Archivmeldung vom 15.03.2006

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 15.03.2006 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Ein Molekül, das zwischen bösartig veränderten und gesunden Zellen unterscheiden und nur die Krebszellen töten kann, haben Wissenschaftler der University of Illinois entdeckt.

Forscher haben den Baustein mit der Abkürzung ARC im Labor herausgefiltert, als sie auf der Suche nach Chemikalien waren, die bei Zellen den Fortpflanzungszyklus unterbrechen können. Neben der Unterscheidung von bös- und gutartigen Zellen führt ARC auch zu weniger Blutgefäßen in Tumoren.

Beide Punkte sind in der Krebstherapie sehr wichtig: Bösartige Tumorzellen zeichnen sich vor allem dadurch aus, dass sie sich unkontrolliert vermehren. Und Tumoren können nur deshalb so schnell wachsen, weil sie ihre eigenen Blutgefäße ebenfalls unkontrolliert wachsen lassen.

Als die Forscher der University of Illinois Lungenkrebszellen mit ARC behandelten, töteten sich die Hälfte bis zwei Drittel der Zellen innerhalb eines Tages selbst. Normale Lungenzellen dagegen blieben unverletzt, selbst wenn ihnen zwei- bis viermal so viel ARC zugesetzt wurde.

"Unsere Ergebnisse legen nahe, dass ARC zwar den Zelltod bei Tumorzellen sehr effizient herbeiführt, aber nur eine Blockade des Vermehrungszyklus in normalen Zellen bewirkt", sagt Andrei Gartei, der die in "Cancer Research" veröffentlichte Studie leitete.

Der Tod der Tumorzellen wird durch den so genannten Selbstmord der Zellen ausgelöst, die Apoptose. Jede menschliche Zelle trägt diesen Mechanismus in sich, um sich zu zerstören, falls sie bösartig entartet. Bei Krebszellen ist häufig das Protein p53 kaputt, das den Zelltod eigentlich einleiten sollte. ARC wiederum benötigt p53 nicht, um die Apoptose auszulösen.

Wie genau ARC den Zelltod einleitet und die Bildung der Blutgefäße in Tumoren verhindert, wissen die Wissenschaftler noch nicht. Als nächstes müssen sie ARC an weiteren Krebszellarten ausprobieren. Anschließend müssen Tier- und schließlich Menschenversuche zeigen, ob ARC auch als Krebsmedikament infrage kommt. Dieser Prozess wird wegen des großen Aufwands mehrere Jahre dauern.

Weitere Gesundheits- und Forschungsnachrichten gibt es auf www.gesundheitpro.de, dem unabhängigen Onlineportal der Apotheken Umschau.

Quelle: Pressemitteilung Wort und Bild Cancer Research/GesundheitPro.de

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