Laserfusion „ab Mitte der 2030er“ – große Versprechen, hohe Hürden

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Marvel-Fusion-Chef Moritz von der Linden kündigt in BILD an, bis Mitte der 2030er ein 500-MW-Kraftwerk auf Laserbasis zu realisieren; ein Demonstrator entsteht in den USA. Parallel stellt die Bundesregierung zusätzliche Milliarden für die Fusionsforschung in Aussicht – Experten mahnen dennoch zur Nüchternheit.
Technisch zielt Marvel Fusion auf träge Inertialfusion mit extrem kurzen, leistungsstarken Laserpulsen. Der Charme: keine langlebigen Spaltabfälle und potenziell modulare Anlagen. Die Hürde: Zündschwelle, Pulsfrequenz, Strahloptik und Materialbelastung – alles muss gleichzeitig industrietauglich werden. Bis Anlagen Strom liefern, sind Genehmigung, Netzanschluss und Finanzierung zu klären.
Politökonomisch passt die Erzählung in den Regierungsplan, Deutschland zum Fusionsstandort zu machen. Ob Start-ups oder staatliche Großforschung zuerst liefern, ist offen. Entscheidend werden belastbare Zwischenziele – reproduzierbare Energiegewinne, verlässliche Kostenkurven und Industriepartner, die über Prototypen hinaus investieren.
Quelle: ExtremNews