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Hochfeine Membranen klären Berliner Abwasser zu Badequalität

Archivmeldung vom 17.06.2006

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 17.06.2006 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

In der zum Berliner Bezirk Lichtenberg gehörenden Siedlung Margaretenhöhe wird gegenwärtig eine neuartige Abwasserreinigungstechnologie mit wissenschaftlicher Begleitung erprobt: das so genannte Membranbelebungsverfahren (MBR).

Es ermöglicht durch seine kompakte Bauweise die dezentrale Erschließung abgelegener Siedlungen und unterbietet bereits heute die verschärften gesetzlichen Ablaufwerte der neuen EU-Badegewässerrichtlinie. Das 3,5 Millionen-Euro-Projekt wird in einer Kooperation des Kompetenzzentrums Wasser Berlin, der Berliner Wasserbetriebe sowie von Veolia Wasser realisiert und im Life-Programm der EU gefördert.
Die Wohngebiete von rund 33.000 Berlinern sind (noch) nicht an das zentrale Abwassersystem angeschlossen. Dazu zählt die Siedlung Margaretenhöhe, die etwa 250 Bewohner hat. Weil über den Schällingsgraben das gesäuberte Wasser natürlich zur Panke abfließen kann, wurde die Siedlung für den Versuch ausgewählt und mit einer Druckentwässerung dezentral erschlossen.
Kompetenzzentrum Wasser Berlin, Veolia und die Berliner Wasserbetriebe hatten in einem vorangegangenen Projekt von 2001 bis 2003 im Berliner Klärwerk Ruhleben gemeinsam die jetzt eingesetzte, patentierte Technologie entwickelt. Dieses Membranbioreaktor-Verfahren funktioniert ähnlich wie ein klassisches Klärwerk, nur auf viel kleinerem Raum. Bakterien werden durch Zugabe bzw. Entzug von Sauerstoff zum vollbiologischen Abbau von Phosphor- (minus 99 %) und Stickstoffverbindungen (minus 95%) stimuliert. Im Container kommt aber die Zwangspassage eines dichten Paketes spezieller Membranen hinzu. Deren Durchlassöffnungen sind so winzig, dass selbst Krankheitskeime hängen bleiben, das Wasser wird dabei vollständig desinfiziert.
Die Erweiterung des Kanalisationsnetzes hat in Berlin wirtschaftliche Grenzen. In einem zu erschließenden Areal muss der Aufwand für Bau und Betrieb von Leitungen und Pumpwerken mit dem zu entsorgenden Abwasservolumen korrespondieren. Das MBR-Verfahren verspricht größtmöglichen Schutz von Grund- und Oberflächenwasser und akzeptable Wirtschaftlichkeit in Bereichen, wo ein Anschluss an zentrale Netze inakzeptabel teuer wäre. MBR-Anlagen lassen sich modulartig für Siedlungen von bis zu 10.000 Einwohnern erweitern. Die schlüsselfertigen Container senken nicht nur Investitionskosten, sondern vermeiden auch die üblichen Unannehmlichkeiten von Kläranlagen wie Geruch und Lärm.
Der Betrieb des Systems wird intensiv überwacht und zu Gunsten hoher Ablaufqualität und minimaler Betriebskosten - die Anlage arbeitet fernüberwacht ohne Personal - optimiert. 2007 werden die Ergebnisse vor der EU und dem Berliner Senat bilanziert.

Am 19.Juni 2006 wird die Anlage feierlich eingeweiht.

Quelle: Pressemitteilung Informationsdienst Wissenschaft e.V.

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