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Ötzis letzte Mahlzeit

Archivmeldung vom 27.10.2011

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 27.10.2011 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Rekonstruktion des „Ötzi“ (Südtiroler Archäologiemuseum, 2011). Bild: wikipedia.org
Rekonstruktion des „Ötzi“ (Südtiroler Archäologiemuseum, 2011). Bild: wikipedia.org

Die Auswertungen einer Autopsie bringen neue Erkenntnisse über die 5300 Jahre alte weltberühmte Gletschermumie Ötzi ans Licht. Der Eismann hat sich über längere Zeit von Fleisch ernährt, darauf lassen die in einer computertomographischen Untersuchung gefundenen Gallensteine schließen. Auch seine letzten Mahlzeiten konnten nun eindeutig identifiziert werden, wie das Magazin NATIONAL GEOGRAPHIC DEUTSCHLAND in der November-Ausgabe berichtet (EVT 28.10.2011). Ötzi hat sich durch eine ausgewogene gemischte Diät ernährt, wobei er in einer ersten Mahlzeit Steinbockfleisch, in seiner vorletzten Hirschfleisch und in der letzten wieder Steinbock verzehrt hat. Dazu nahm er jeweils eine Art Brot sowie Pflanzen in Form von Gemüse oder Salat zu sich. Das Hirschfleisch war offenbar nicht mehr ganz frisch, denn es enthielt eine Fliegenmade, die im Darm der Mumie gefunden wurde.

Zu Lebzeiten Ötzis traf die Kultur der Jäger und Sammler auf die der ersten sesshaften Bauern. Darauf lassen auch die bei Ötzi gefundenen Hauptgetreidearten der ersten Ackerbau-Welle - Gerste und Einkorn - schließen. Außerdem trug der Mann aus dem Eis Kleidungsstücke aus Ziegen-, Schaf- und Rindsfell, die Tierhaltung vermuten lassen.

Die Wissenschaftler nahmen neben der Autopsie auch eine DNA-Analyse vor. Nun wissen wir, dass der Mann aus dem Eis braune Augen hatte. Und dass sein Gesundheitszustand nicht der allerbeste war: die Untersuchung liefert erste Hinweise auf eine genetische Disposition für ein erhöhtes Risiko von Arterienverkalkung. Wenn seine Angreifer ihn nicht mit einem Pfeil getötet hätten, wäre Ötzi vermutlich an einem Herzinfarkt oder Hirnschlag gestorben, glauben die Forscher.

Bereits seit dem Frühjahr 2011 zeigt das Südtiroler Archäologiemuseum in Bozen die Sonderausstellung "Ötzi 20 - Life. Science. Fiction. Reality". Sie dokumentiert die Erkenntnisse aus 20 Jahren Forschung nach dem Fund der Mumie. Aufgrund des großen Erfolges wurde diese nun bis zum 13. Januar 2013 verlängert. NATIONAL GEOGRAPHIC DEUTSCHLAND begleitet die facettenreiche Schau über eine "Mumie zwischen Wissenschaft, Kult und Mythos" als Medienpartner.

Quelle: Gruner+Jahr, National Geographic (ots)

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