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Ötzi wurde hinterrücks erschossen

Archivmeldung vom 29.01.2009

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 29.01.2009 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Oliver Randak

Gletschermann Ötzi starb tatsächlich an einem Pfeilschuss. Dass dies die Todesursache des Mannes aus dem Eis der Ötztaler Alpen war, wurde bislang nur vermutet. Ein Forscherteam lieferte jetzt den Beweis.

Der Gletschermann Ötzi ist tatsächlich von einem Pfeilschuss getötet worden. «Er hat diesen Pfeilschuss nur kurze Zeit überlebt», sagte Professor Andreas Nerlich, Leiter einer neuen Studie eines Forscherteams der Münchner Ludwig-Maximilians-Universität und Bozener Kollegen.

Außerdem erlitt Ötzi kurz vor seinem Tod wahrscheinlich einen Schlag mit einem stumpfen Gegenstand auf den Rücken, der aber nicht tödlich gewesen sei, ergab die von Intensive Care Medicine online veröffentlichte Untersuchung. Er sei nach dem Pfeilschuss binnen weniger Minuten bis einiger Stunden wahrscheinlich verblutet.

Die Untersuchung der Verletzungen am Rücken stütze auch die These, dass Ötzi auf der Flucht war und von Verfolgern getötet wurde. Eindeutig sei nämlich nun erstmals mit neuen immunhistochemischen Verfahren nachgewiesen, dass er lebte, als er den Pfeilschuss und den Schlag erlitt. Dabei werden bestimmte Substanzen im Gewebe nachgewiesen.

Der Schlag traf den Mann aus der Jungsteinzeit offenbar unterhalb des Pfeils. Dort habe sich eine kleine Verfärbung der Haut befunden, die wahrscheinlich von dem Schlag stamme. Dieser Schlag könne auch von einem Stein aus einer Schleuder herrühren, sagte Nerlich. «Wir können jetzt erstmals Informationen über das Alter und den Zeitverlauf der Verletzungen liefern.»

Eine bereits vor einiger Zeit nachgewiesene tiefe Schnittwunde an seiner Hand sei einige Tage älter. Ötzi könnte sich diese Wunde etwa auch im Umgang mit einem Stein-Messer zugezogen haben, sie könne aber auch von einem anderen Angriff herrühren, sagte Nerlich. «Im Laufe mehrerer Tage hat Ötzi also mindestens zwei Verletzungsereignisse erlitten ­ was auf zwei getrennte Attacken hindeuten könnte.»

Ötzi war vor rund 5000 Jahren im Alter von etwa 46 Jahren gestorben. Seine mumifizierte Leiche wurde 1991 nahe der österreichisch-italienischen Grenze gefunden und wird im Südtiroler Archäologiemuseum in Bozen ausgestellt. Der Mann aus der Jungsteinzeit gibt der Wissenschaft vor allem auch mit seiner Ausrüstung wichtige Hinweise auf das frühere Leben.

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