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Das Rätsel um die fehlenden Sterne im All scheint gelöst

Archivmeldung vom 18.11.2010

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 18.11.2010 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Fabian Pittich
Bild: Günter Havlena / pixelio.de
Bild: Günter Havlena / pixelio.de

Im All müsste es eigentlich viel mehr Sterne geben, als wir tatsächlich sehen. Physiker der Universität Bonn und der schottischen University of St. Andrews haben nun möglicherweise eine Erklärung dafür gefunden.

Im Universum entstehen ständig neue Sterne - mal mehr, mal weniger. Aus der Geburtenrate in der Vergangenheit lässt sich berechnen, wie bevölkert das All augenblicklich sein müsste. Das Problem: "Eigentlich müsste es viel mehr Sterne geben, als wir tatsächlich sehen", sagt Dr. Jan Pflamm-Altenburg von der Uni Bonn. Seit Jahren suchen Astronomen dafür nach einer plausiblen Erklärung. Pflamm-Altenburg und Dr. Carsten Weidner von der St. Andrews University scheinen sie nun gefunden zu haben: Vermutlich hat man die Geburtenrate bislang einfach zu hoch eingeschätzt. Das Erstaunliche dabei: Der Schätzfehler schlägt nur in Zeiten besonders hoher Sternenproduktion durch.

Bei weit entfernten Galaxien kann man neu geborene Sterne nur zählen, wenn sie eine gewisse Größe überschreiten. Anhand von Beobachtungen meinten die Astronomen jedoch bislang zu wissen, dass auf ein großes Sternenkind stets rund 300 kleine kommen. Man konnte also die Menge der großen Jungsterne mit 300 multiplizieren und so die Gesamtzahl der Geburten berechnen. Es gibt dabei aber einen Effekt, der bislang nicht berücksichtigt wurde: Je höher nämlich die Geburtenrate, desto größer das Gedränge in den Kreißsälen des Universums. Bei besonders großer Enge können die entstehenden Sterne verschmelzen. Es bilden sich also mehr große und weniger kleine Sterne - die Quote liegt nicht mehr bei 1:300, sondern beispielsweise bei 1:50. Die klassische Berechnungsmethode ergibt daher eine viel zu hohe Geburtenrate.

Die Forscher aus Bonn und St. Andrews haben die Geburtenraten nun nach den Vorhersagen dieser neuen Theorie korrigiert. Sie kamen dadurch tatsächlich auf die Sternenzahl, die wir heute sehen.

Quelle: Universität Bonn

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