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Dinosaurierväter waren auch mit der Brut beschäftigt

Archivmeldung vom 19.12.2008

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 19.12.2008 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Oliver Randak

Der Nachwuchs von Dinosauriern wurde auch vom Vater betreut. Dieser saß auch auf den Eiern. Viele Vogelarten haben die männliche Brutpflege übernommen. Ein Bericht von US-Forschern wurde im Journal "Science" veröffentlicht.

Das Team hatte fossile Knochen und Gelege von denjenigen Dinosaurier-Arten untersucht, die sehr eng mit den heutigen Vögeln verwandt sind. Die Dino-Mütter waren demnach in erster Linie für das Legen der recht hartschaligen Eier zuständig, womöglich verteilten sie diese auch auf mehrere Gelege.

Bei mehr als 90 Prozent der heute lebenden Vogelarten sind die Männchen an der Brutpflege zumindest beteiligt. Zum Vergleich: Bei Säugetieren sind es weniger als 5 Prozent. Unter den Urkiefervögeln (Paleognathae), zu denen unter anderem Laufvögel wie der Emu oder Strauß gehören, sind die Männchen fast aller Arten sogar ausschließlich für das Ausbrüten und die Aufzucht des Nachwuchses verantwortlich. Seit nun bekannt ist, dass Vögel sehr wahrscheinlich direkte Nachfahren bestimmter Dinosaurier sind, rätseln Experten darüber, ob dieses Modell der männlichen Brutpflege bereits vor Jahrmillionen entstanden ist oder eine Neuerrungenschaft moderner Vögel.

Dass vermutlich ersteres der Fall ist, fanden die Forscher um David Varricchio von der Montana State University in Bozeman nun bei der Untersuchung von Fossilien, die zu drei Dinosauriern aus der Gruppe der Theropoden gehören, namentlich um einen Troodon, einen Oviraptor und einen Citipati. Fossile Überreste dieser Saurier wurden direkt auf versteinerten Gelegen gefunden, einige in typischer Brutposition. Die Wissenschaftler stellten nun zunächst fest, dass es sich bei den Sauriern sehr wahrscheinlich um männliche Tiere handelt. Die fossilen Knochen zeigten keinerlei Veränderungen, wie sie für Weibchen während der Fortpflanzung typisch sind, wenn sie also Eier bilden und legen.

Dann verglichen die Forscher bei heutigen Vögeln und bei den Dinosauriern, wie sich die Größe des Geleges zur Körpermasse der erwachsenen Tiere verhält. Das Ergebnis: Das bei den fossilen Dinos festgestellte Verhältnis entspricht am ehesten dem heutiger Vogelarten, bei denen das Männchen die Brutpflege übernimmt.

Dass die männlichen Vertreter die Hauptrolle bei der Brutpflege übernahmen, sei womöglich eine Folge der großen Gelege. Bei Troodon oder den Oviraptoren umfassten diese 22 bis 30 große Eier, die allerdings nicht auf einmal, sondern nach und nach gelegt wurden. Um diesen Kraftakt zu gewährleisten, mussten die Weibchen sich vorrangig um ihre eigenen Versorgung kümmern und ihre Energie einteilen, vermuten die Forscher. Die Männchen sorgten derweil für den Nachwuchs.

Die väterliche Alleinfürsorge sei wahrscheinlich die ursprüngliche Variante elterlicher Fürsorge, berichten die Wissenschaftler weiter. Die gemeinschaftliche Brutpflege vieler heutiger Vogelarten sei demnach später entstanden. Auch bei anderen Tierarten kümmern sich Männchen um die Kinder, so trägt etwa der Darwinfrosch die Larven im Maul, bis sie schlüpfen.

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