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Urwaldrelikt im Wetterstein entdeckt

Archivmeldung vom 16.10.2014

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 16.10.2014 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Manuel Schmidt
Ernobius Explanatus: rechts das Exemplar aus dem Wetterstein, links das aus Österreich
Quelle: Heinz Bußler, LWF (idw)
Ernobius Explanatus: rechts das Exemplar aus dem Wetterstein, links das aus Österreich Quelle: Heinz Bußler, LWF (idw)

Auf dem Kämikopf nahe Mittenwald wurde einer der seltensten Käfer Deutschlands gefunden. Ernobius explanatus ist als sogenanntes Urwaldreliktart ein lebendes Zeugnis der Waldgeschichte.

Die Forstingenieurin Anna Kanold entdeckte als erste den Käfer, der lebend bis dahin in Deutschland noch nie gesichtet wurde. Im Naturwaldreservat Wettersteinwald in 1540 m Höhe gelang ihr der Erstfund von Ernobius explanatus. Neun Jahre haben die Wissenschaftler den nur wenige Millimeter großen Käfer schon im Fokus. Erst durch eine genaue Biotopbeschreibung eines österreichischen Kollegen konnten die Entomologen Ende September 2014 gezielt im Wetterstein auf die Suche gehen. Nach der Beschreibung lebt der braune, unauffällige Käfer als Totholzbewohner ausschließlich in besonnt stehenden, abgestorbenen Fichten, an denen noch die Rinde haftet.

Nach einem steilen Aufstieg am Kämikopf erreichten die Forscher den möglichen Lebensraum des Insekts. Projektleiter Dr. Heinz Bußler setzte einen Finderlohn von 50.- € aus. Bald schon konnte Anna Kanold Spuren des gesuchten Käferart aus der Familie der Nagekäfer finden. Weißes Bohrmehl an einer dürren Fichte zeigte seine Aktivitäten an. Unter der Rinde entdeckte Anna Kanold dann endlich den bis dahin in Deutschland noch nie in freier Natur gesehen Nagekäfer. Der Finderlohn war ihr sicher und die Ehre eines seltenen Erstfundes. Auf die Frage, ob sie noch einmal mit einem solchen Fund rechnet, antwortete die junge Forscherin: „Schon möglich, aber richtig spannend wird es erst, wenn man eine bis dahin unbekannte Art findet.“

Quelle: Bayerische Landesanstalt für Wald und Forstwirtschaft (idw)

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