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Menschen sind zu Hause ehrlicher als anderswo

Archivmeldung vom 20.11.2012

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 20.11.2012 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Pfau: Auch Tiere schummeln beim Umgarnen . Bild: pixelio.de, M. Völtz
Pfau: Auch Tiere schummeln beim Umgarnen . Bild: pixelio.de, M. Völtz

Menschen lügen zu Hause weniger als an anderen Orten. Das hat eine aktuelle Studie der Oxford University und der Universität Bonn ergeben. Für diese Erhebung wurden Ehrlichkeitstests durchgeführt, in denen Menschen zu Hause telefonisch dazu aufgefordert wurden, eine Münze zu werfen. Die Probanden mussten sagen, ob sie Kopf oder Zahl geworfen haben. Ihnen wurde gesagt, dass sie bei Zahl 15 Euro gewinnen würden - bei Kopf hingegen nichts.

Über die Hälfte der Teilnehmer war dabei ehrlich und gab Kopf an. Ähnliche Tests wurden mit Teilnehmern gemacht, die in einen Versuchsraum eingeladen waren und den gleichen Münz-Test mit den Forschern persönlich durchführten. Hier berichteten mehrere Personen, eine Zahl gewonnen zu haben - obwohl die Forscher sehen konnte, dass es nicht stimmte. Daraus folgern die Forscher, dass Menschen in ihren eigenen vier Wänden ehrlicher sind.

Probanden brauchen gleiche Bedingungen

"Bei solch einer Studie ist es wesentlich, dass für die untersuchten Gruppen dieselben vergleichbaren Bedingungen gegeben sind", erläutert Klaus Fiedler, Sozialpsychologe an der Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg http://psychologie.uni-heidelberg.de , im Interview mit pressetext. An anderen Orten, speziell am Arbeitsplatz, gäbe es dahingehend unterschiedliche Menschen, die sich in vielerlei Dingen unterscheiden und sich kompetitiv gegenüber stehen. Zu Hause erreiche man wahrscheinlich eine andere Zielgruppe wie zum Beispiel Hausfrauen, deren sozialen, sogenannten "nurturing" Motive und somit auch die Ehrlichkeit höher seien.

Wenn diese Erhebung kontrolliert würde und sich dieses Ergebnis tatsächlich bewahrheitet, dann könnte das laut Experten mit dem Umgebungseinfluss zusammenhängen. "Es gibt den sogenannten 'priming'-Effekt, in dem Menschen einem gewissen aggressiven Schlüsselreiz ausgesetzt werden", so Fiedler. Dies könne zum Beispiel ein Bild mit einem aggressiven Motiv an der Wand sein, das mit der Zeit dazu führe, dass der Betrachter selbst offensiv würde.

"Bezieht man dieses Phänomen auf die Studie, kann das eigene Zuhause, das einem Geborgenheit gibt, ein prosoziales Verhalten auslösen", führt der Psychologe aus. Die Umgebung würde das Täuschungsverhalten demnach beeinflussen.

Lügen sind uneigennützig

Protokollstudien vom Kommunikationsverhalten im Alltag belegen, dass Menschen vor allem aus Taktgefühl und Rücksicht anderen gegenüber lügen. "Ein Arzt zum Beispiel will dem Patienten nicht die ganze Wahrheit über seine Krankheit sagen, um ihm ein Stück Chance offen zu lassen. Auch beim Umgarnen einer Person lügt man, dass sich die Balken biegen", sagt Fiedler.

Dies sei in der Tierwelt nicht anders, in der sich manche Spezies mit einem üppigen Federkleid schmücke, das es sonst jedoch nicht hat. Es gibt auch eigennützige Lügen, wenn jemand etwas nicht verlieren will oder keine Zeit für etwas hat. Hauptfaktor für das Lügen ist jedoch, dass man anderen etwas Gutes tun will.

Quelle: www.pressetext.com/Andreea Iosa

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